Verhetzungsparagraph in Österreich auf Homosexuelle ausgedehnt

(gloria.tv/ PM) Der Justizausschuss gab in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für das Terrorismuspräventionsgesetz: Die diesbezügliche Regierungsvorlage wurde in der Fassung eines gesamtändernden Abänderungsantrags der Regierungsparteien in getrennter Abstimmung teils einstimmig, teils mehrheitlich angenommen.

Scharfe Kritik an der Ausweitung des Verhetzungsparagraphen und der Verwendung unklarer Begrifflichkeiten übten dabei FPÖ und BZÖ. Von einer Missbrauchsanfälligkeit des vorliegenden Gesetzes sprachen aber auch die Grünen, die sich vor allem kritisch zum Tatbestand "Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung terroristischer Straftaten" äußerten.

Keine Ausnahme für die anerkannten Religionsgemeinschaften

Dem von Abgeordnetem Ewald Stadler (BZÖ) eingebrachten Abänderungsantrag, der eine Ausnahme der im Inland anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften vom Tatbestandsmerkmal der Hetze vorsieht, sofern diese nur Glaubens- und Sinnlehren wiedergeben, wurde von allen anderen Parteien abgelehnt. Ein Antrag der FPÖ auf Einholung schriftlicher Stellungnahmen zum überarbeiteten Gesetzesentwurf verfehlte ebenfalls das erforderliche Quorum.

Grünen-Abgeordneter Albert Steinhauser hielt das Terrorismuspräventionsgesetz für missbrauchsanfällig. Zwar hätten sich die Regierungsfraktionen um seine Präzisierung bemüht, doch enthalte es nach wie vor problematische Bestimmungen, zeigte er sich überzeugt und kam in diesem Zusammenhang auf den Tatbestand "Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung terroristischer Straftaten" zu sprechen.

Dabei äußerte Steinhauser die Befürchtung, dass allein der Verdacht auf Gutheißen einer terroristischen Straftat ausreichen werde, um Ermittlungsmaßnahmen wie den großen Lauschangriff zu legitimieren. Das ein solches Vorgehen angemessen sei, müsse man aber bezweifeln, stellte der Grünen-Mandatar fest.

„Ende der Meinungsfreiheit“

Auch F-Mandatar Peter Fichtenbauer übte Kritik am vorliegenden Entwurf: Da er mittels Abänderungen grundlegend verändert wurde, sei er in dieser Form auch nicht begutachtet worden, beanstandete er. Er stelle deshalb einen Antrag auf Einholung schriftlicher Stellungnahmen spezifischer Einrichtungen und Institutionen, schließlich wäre es nicht notwendig, das Gesetz unter allen Umständen heute zu verabschieden.

Was in dieser Sitzung zur Debatte stehe, sei schließlich nichts anderes als das "Ende der Meinungsfreiheit", hielt Fichtenbauer in Anlehnung an einen Zeitungskommentar von Andreas Unterberger fest.

Der Inhalt der gegenständlichen Norm kollidiere eindeutig mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit, zeigte er sich überzeugt und nahm dabei vor allem auf den sogenannten Verhetzungsparagrafen Bezug.

Trete der Entwurf so in Kraft, werde es schließlich auch nicht mehr möglich sein, sich über Missstände, die ihren Ursprung in einer durch das Gesetz definierten Gruppe haben, "verächtlich zu machen". Eine derartige Einschränkung sei einer Demokratie jedoch nicht würdig, stand für Fichtenbauer fest.

Juristisch betrachtet habe man es außerdem mit einer Ansammlung von "Gummiausdrücken" zu tun, die gegen das Bestimmtheitsgebot im Strafrecht verstoße und "absurde Verfolgungsmöglichkeiten" eröffne.

Kriminalisierung von Meinungen

Abgeordneter Ewald Stadler (B) hielt fest, seine Fraktion könne der vorliegenden Ausgestaltung des Verhetzungsparagrafen nicht zustimmen. Er bedeute schließlich eine "Kriminalisierung" von Meinungen und die "Verschärfung von Denkverboten". Damit tue das vorliegende Gesetz genau das Gegenteil von dem, was es zu tun vorgebe.

Was unter "Verächtlichmachung" bestimmter Gruppen verstehe, hielt der Abgeordnete außerdem für nicht hinreichend definiert. Dem politischen Missbrauch sei deshalb Tür und Tor geöffnet. Für besonders problematisch hielt der B-Mandatar außerdem die Ausweitung der taxativen Aufzählung der besonders geschützten Gruppen: Hier werden nunmehr auch auf die Kriterien Alter, Geschlecht und sexuelle Orientierung abgestellt, wodurch sogar die römisch-katholische Kirche, die in manchen Bereichen abweichende Positionen vertrete, Gefahr laufe, als potentiell kriminelle Organisation eingestuft zu werden.

Außerdem sei nicht einzusehen, dass man Dinge, die man als unmoralisch empfinden könne, sogleich mit einer Strafandrohung von bis zu zwei Jahren Haft belege. Das BZÖ setze sich für einen freien, demokratischen Rechtsstaat ein, der mit derartigen Bestimmungen nicht vereinbar sei, konstatierte Stadler.
Felix Staratschek
"Du bist verhetzt!"
Das stand unter dem Aufsatz "Mein Verhältnis zur Oder- Neiße- Friedensgrenze. Der Schreiber war frisch heimatvertrieben und hatte geschrieben, wie er die vertreibung erlebte und sah!
Daraus hat er gelernt und musste sich zumindest auf dem Papier derDDR anpassen, wovin sein Aufsatz "Stalin- der Bannerträger des Friedens und des Fortschritts" zeugt.
Kommen jetzt alle Gesamtausgaben …Mehr
"Du bist verhetzt!"

Das stand unter dem Aufsatz "Mein Verhältnis zur Oder- Neiße- Friedensgrenze. Der Schreiber war frisch heimatvertrieben und hatte geschrieben, wie er die vertreibung erlebte und sah!

Daraus hat er gelernt und musste sich zumindest auf dem Papier derDDR anpassen, wovin sein Aufsatz "Stalin- der Bannerträger des Friedens und des Fortschritts" zeugt.

Kommen jetzt alle Gesamtausgaben des Werkes von Erich Kästner auf den Index der neuen ÖDR, der Österreichisch-Demokratischen Republik?
Gedicht zur Homosexualität von Erich Kästner: Ragout fin du siecle!
elisabethvonthüringen
Iacobus nimmt daran teil, heute abend am Stephansdom??? 😲
Initiator ist der Unternehmer Niko Alm, der zuletzt mit einem Nudelsieb als „religiöse Kopfbedeckung“ international Aufsehen erregte. Die Idee dafür kam Alm, als er 2008 in einem Folder des Verkehrsministeriums las, dass Kopfbedeckungen auf Führerscheinfotos untersagt sind - außer für Angehörige von Religionsgemeinschaften. Also gab er …Mehr
Iacobus nimmt daran teil, heute abend am Stephansdom??? 😲

Initiator ist der Unternehmer Niko Alm, der zuletzt mit einem Nudelsieb als „religiöse Kopfbedeckung“ international Aufsehen erregte. Die Idee dafür kam Alm, als er 2008 in einem Folder des Verkehrsministeriums las, dass Kopfbedeckungen auf Führerscheinfotos untersagt sind - außer für Angehörige von Religionsgemeinschaften. Also gab er sich als Anhänger des „Pastafarianismus“ aus, ließ das Foto anfertigen und stellte den Antrag.
Monika Elisabeth
Aber die Bücher, die man bereits besitzt, können die nicht einziehen, oder, Iacobus? Zumindest nicht unter diesem Paragraphen, so viel ich verstanden habe.
elisabethvonthüringen
Leute, regt Euch ab, solche Bücher liest niemand mehr! 😎
(sonst wäre es zu einem solchen Schwachsinnspargraph erst gar nicht gekommen!)Mehr
Leute, regt Euch ab, solche Bücher liest niemand mehr! 😎

(sonst wäre es zu einem solchen Schwachsinnspargraph erst gar nicht gekommen!)
Iacobus
Die Herausgabe eines Buches in dem dieser Text steht wird unter Strafe stehen, weil er nach Einführung dieses Gesetzes als Verhetzung gilt...
Monika Elisabeth
Andererseits werden so Passagen wie:
25sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!
26Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen;
(Römer 1, 25)

doch eher nicht in den Predigten …Mehr
Andererseits werden so Passagen wie:

25sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!
26Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen;
(Römer 1, 25)


doch eher nicht in den Predigten "behandelt", oder? Also ich habe noch nie einen Pfarrer darüber predigen hören und nicht einmal diese Lesung in einem Gottesdienst vernommen. Also zielt das ganze ja wohl wieder nur in die Richtung der "Tradis".
elisabethvonthüringen
Hurra, Hurra, der bunte Koffer ist da...
Polemik: Hurra, Hurra, der bunte Koffer ist da!
Oh, nun lernen endlich unsere Kinder, daß es Vielfalt gibt! Na, da bin ich ja wirklich dankbar, daß meine zukünftigen Kinder nun via Memory lernen können, daß es geschiedene Paare gibt - oder auch welche, wo ein Elternteil schwarz ist! Damals, in den sinistren achtzigern und neunzigern war mir das ja noch …Mehr
Hurra, Hurra, der bunte Koffer ist da...

Polemik: Hurra, Hurra, der bunte Koffer ist da!

Oh, nun lernen endlich unsere Kinder, daß es Vielfalt gibt! Na, da bin ich ja wirklich dankbar, daß meine zukünftigen Kinder nun via Memory lernen können, daß es geschiedene Paare gibt - oder auch welche, wo ein Elternteil schwarz ist! Damals, in den sinistren achtzigern und neunzigern war mir das ja noch überhaupt nicht klar!

Und natürlich muß man auch auf die (nun laienhaft meinerseits) grob geschätzten drei homosexuellen Elternpaare und das eine trans*-Pärchen hinweisen, die via Adoption oder künstlicher Befruchtung zu ihrem Nachwuchs kamen - natürlich, wie konnten wir eigentlich leben, ohne das zu wissen?

Ich finde es auch wirklich klasse, daß in Zeiten, in denen die Schüler immer dümmer werden, in denen sie immer weniger lernen, nun endlich auch etwas beigebracht wird, was sie ansonsten nie lernen würden, nämlich Sex.

Später, in der Oberschule, soll man Begriffe wie Dark Room "pantomimisch darstellen"! Wunderbar, denn die ernsthaftesten Momente im Leben eines jeden Schülers waren die, wenn ein Lehrer sich an den vielgepriesenen "alternativen Lernmethoden" wie Rollenspielen, Phantasiereisen oder eben Pantomime probierte. Das war wirklich überhaupt nicht lächerlich und jede Lehrer_*in, die uns das machen ließ, genoß danach unsere Hochachtung!

Und schließlich Masturbation als Pantomime vor einem Lehrer vormachen - hello lawsuit. Hatten wir das nicht in letzter Zeit?

In dem Sinne: Weiter so! Verbratet ruhig unter anderem "mein" Steuergeld für etwas, was eine Randgruppe als "Allgemeingut" definiert. Ich werde hoffentlich bis da hin aus diesem Land weg sein.

Punto e basta!
wölfchen
so wies aussieht wird wohl manch ein server bald im Ausland stehen müssen....
Ist eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit, wann wieder Priester und brave Laien in den Häfn wandern, weil Sie das Wort Gottes verkünden.Mehr
so wies aussieht wird wohl manch ein server bald im Ausland stehen müssen....

Ist eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit, wann wieder Priester und brave Laien in den Häfn wandern, weil Sie das Wort Gottes verkünden.
Galahad
Was soll man dazu noch sagen?
Iacobus
Werden dann bald Druck und Verkauf der Bibel in Österreich verboten, da sie diesem Gesetz nach als terroristische Hetzschrift gilt?
Monika Elisabeth
Typisch! Für Katholiken, die in den Medien mehr als diskriminiert und sogar verleumdet und gemobbt werden, gilt so etwas nicht. Na die Handschrift dürfte man jetzt wirklich kennen - die des Teufels.
Margit57
Dem Terrorismuspräventionsgesetz gemäß muss Gott in den Knast. Ihm sind die widernatürlich Verkehrenden ein Greuel - und jedem Gläubigen auch!
alfons maria stickler
Satanistan is rising