Mysteriöse Funde in Ostgrönland. Ittoqqortoormiit.
Menschliche Schädel mit kleinen Löchern im Kopf und mehrere verlassene Hausruinen. Was ist mit ihnen geschehen? Warum sind sie dort? Die Gedanken von zwei Bürgern aus Ittoqqortoormiit kreisen. Es ist an der Zeit, dass jemand nachforscht, sagen sie.
- Ich hatte immer das Gefühl, dass ich nicht über die Schädel und Hausruinen sprechen darf. Jetzt …Mehr
Mysteriöse Funde in Ostgrönland. Ittoqqortoormiit.
Menschliche Schädel mit kleinen Löchern im Kopf und mehrere verlassene Hausruinen. Was ist mit ihnen geschehen? Warum sind sie dort? Die Gedanken von zwei Bürgern aus Ittoqqortoormiit kreisen. Es ist an der Zeit, dass jemand nachforscht, sagen sie.

- Ich hatte immer das Gefühl, dass ich nicht über die Schädel und Hausruinen sprechen darf. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu sagen, bevor es zu spät ist.

Das sagt der 72-jährige Dines Pike, der in Ittoqqortoormiit lebt.

Er und ein Landsmann berichten von menschlichen Schädeln mit Einschusslöchern und Hausruinen, die sie über mehrere Jahre hinweg mehrmals in Ostgrönland gesehen haben.

Drehen wir die Zeit zurück in das Ostgrönland der 1960er Jahre.

Die Zeit, in der die dänische Regierung das Grönland-Komitee einrichtete und ein Jahrzehnt später der Polarforscher Ejner Mikkelsen Inspektor von Ostgrönland war.

Der junge Dines Pike war mit einigen Jägern in der Gegend [wo heute der 1985 gebaute] Flugplatz Nerlerit Inaat ist, auf Eisbärenjagd, als sich ihnen ein ungewöhnlicher und schockierender Anblick bot:

- Ich sah einen menschlichen Schädel. Er lag einfach so da, mitten im Nirgendwo. Ich erinnere mich, dass es zwei Schädel waren. Einer war ein ausgewachsener Schädel und der andere war sehr klein. Ich dachte, es sei vielleicht der Schädel eines Kindes", erzählt Dines Pike der AG.

Erschrocken drehte Dines seinen Kopf zu den anderen Jägern. Was hatte er gerade gesehen?

- Das Seltsamste war, dass die Schädel ein kleines Loch im Kopf hatten, als ob sie erschossen worden wären", sagt Dines Pike.

Es schien, als wüssten die anderen schon, dass die Schädel dort waren.

Ihm zufolge war die Stimmung so, dass man nicht über sie sprechen sollte. Mit niemandem. Dass man sie nicht hinterfragen und einfach vergessen sollte.

- Das habe ich viele Jahre lang getan. Ich habe nur nicht darüber gesprochen, aber ich bin sicher, dass jeder in Ittoqqortoormiit von den Schädeln weiß. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zu sagen, bevor es zu spät ist", sagt er.

Nach Angaben von Dines Pike gibt es in der Gegend, in der er die Schädel gefunden hat, etwa sieben oder acht Hausruinen. Es könnte bereits zu spät sein. Nachdem er die Schädel etwa 50 Jahre lang gesehen hatte, waren sie vor ein paar Jahren plötzlich verschwunden, und er hat sie nie wieder gesehen.
Zeit, sie zu untersuchen

- Es ist mysteriös, dass es Ruinen von Häusern und menschliche Schädel in diesem Gebiet gibt", sagt Dines Pike und fährt fort:

- "Wir haben neben den Ruinen einige alte Werkzeuge gefunden. Aber ich bin mir nicht sicher, was sie genau sind. Vielleicht sind es Jagdwerkzeuge", sagt er und zeigt einige Handyfotos von den mysteriösen Funden.

Dines Pike hat viele verschiedene Geschichten über die Stätte gehört.

- Ich habe von einigen Eisbärenjägern gehört, dass sie in der Regel Schreie und Rufe von der Fundstelle hören, auch wenn keine Menschen in der Nähe sind", sagt er.

Dines Pike schießen die Gedanken durch den Kopf: Warum liegen einige Schädel mit kleinen Löchern, die wie Einschusslöcher aussehen, neben den Ruinen einiger Häuser? Und warum ist es verboten worden, darüber zu sprechen?

- Soweit ich weiß, sind die Ruinen nie untersucht oder erforscht worden. Ich habe mich immer gefragt, ob die Schädel und die zerstörten Häuser irgendwie zusammenhängen", sagt Dines Pike.

Er glaubt, dass es an der Zeit ist, das Gebiet zu erforschen.

- Es ist sehr wichtig und notwendig, dass sie gründlich untersucht werden. Auf diese Weise können wir vielleicht herausfinden, was passiert ist und wie sie gestorben sind. Denn mit bloßem Auge sieht es so aus, als hätte es einen Mord gegeben", sagt er und fährt fort:

- Wenn es Morde gegeben hat, wer hat sie erschossen? Hätte es noch viel mehr Ostgrönländer gegeben, wenn das nicht passiert wäre? Es gibt viele Gedanken und Spekulationen.

Ein anderer Einwohner von Ittoqqortoormiit hat ebenfalls einige Schädel in der Gegend gesehen, in der Dines Pike die Schädel gesehen hat. Es ist Scoresby "Inuuda" Hammeken, der ebenfalls in Ittoqqortoormiit lebt.

- Ich habe etwa drei Schädel gesehen. Sie hatten auch Löcher im Bereich der Ohren, erzählt der 60-jährige Scoresby "Inuuda" Hammeken der AG.

Wie Dines Pike hat auch er das Gefühl, dass nicht darüber gesprochen wurde.

- Ich glaube, jeder in Ittoqqortoormiit weiß, dass sie dort sind. Es war etwas, worüber man nicht gesprochen hat. Und ich habe viele Gerüchte darüber gehört, warum sie dort sind. Ich wünschte, ich könnte eine richtige Erklärung bekommen", sagt er.
sermitsiaq.ag

Mystiske fund i Østgrønland

Mystiske fund i Østgrønland Menneskekranier med små huller i hovedet og flere forladte husruiner. Hvad er der sket? Hvorfor ligger de der? Tankerne raser hos to borgere fra …
martin fischer
Die Tunumiit (auch Ostgrönländer) sind mit 3400 Menschen (2005) die zweitgrößte indigene Volksgruppe Grönlands. Ihre Sprache Tunumiisut ist ein Idiom des Kalaallisut.
Die Tunumiit kamen erst um das Jahr 1884 mit Europäern in Kontakt und konnten die traditionelle Kultur der Grönländer bislang am besten bewahren. Heute wohnen sie in den Distrikten Tasiilaq und Ittoqqortoormiit. Aufgrund ihrer …Mehr
Die Tunumiit (auch Ostgrönländer) sind mit 3400 Menschen (2005) die zweitgrößte indigene Volksgruppe Grönlands. Ihre Sprache Tunumiisut ist ein Idiom des Kalaallisut.

Die Tunumiit kamen erst um das Jahr 1884 mit Europäern in Kontakt und konnten die traditionelle Kultur der Grönländer bislang am besten bewahren. Heute wohnen sie in den Distrikten Tasiilaq und Ittoqqortoormiit. Aufgrund ihrer Vorgeschichte gleicht ihr Dialekt dem Idiom im kanadischen Nunavut.[1][2]
Herkunft
Genetisch betrachtet gehen die Tunumiit fast ausschließlich auf Einwanderer aus der Thule-Kultur Westgrönlands zurück, die sich im 13. oder 14. Jahrhundert an der klimatisch wesentlich ungünstigeren Ostküste ansiedelten.[1] Die Vermutung, die Ostgrönländer seien zum Teil Nachfahren der um das Jahr 1000 untergegangenen Dorset-Kultur – deren Spuren auch in Ostgrönland nachweisbar sind – wurde durch genetische Untersuchungen widerlegt.[
Die Tunumiit lebten bis 1884 vollkommen isoliert von der übrigen Welt. Es ist denkbar, dass sie schon früher Kontakte mit europäischen Walfängern hatten, jedoch könnten die vorliegenden Überlieferungen auch auf Berichte aus Südwestgrönland zurückzuführen sein, die an der Ostküste erzählt wurden.[6]
1884 kam Gustav Frederik Holm mit seiner Frauenbootexpedition nach Ostgrönland. Er verfügte über ein starkes Interesse an der reichen, noch völlig unbeeinflussten Kultur und beschrieb detailliert die religiösen Vorstellungen und Bräuche, die Legenden und die Musik, die einen bedeutenden Anteil am Alltagsleben der Tunumiit besaßen. Es gab eine Reihe gesellschaftlicher Gebote, die aus Angst vor dem Wirken böser Geister strikt eingehalten werden mussten. Schamanen (angakkut) tanzten und traten mit Hilfe von Schamanentrommeln mit der jenseitigen Welt in Kontakt, um schlechtes Wetter zu vertreiben und Krankheiten zu heilen. Die bei jedem Anlass gesungenen Trommellieder besaßen eine magische Bedeutung. Die Jäger murmelten magische Verse (serratit), um einen glücklichen Ausgang der Jagd zu erreichen, die Frauen sangen bedeutungsvolle Lieder ihren Kindern vor.[7]
Der dänische Philologe und Eskimoforscher William Thalbitzer (1873–1958), der 1905/06 in Tasiilaq überwinterte, konnte noch einige magische Formeln des Trommeltanzes mit dem Phonographen aufzeichnen.[7]
Obgleich alle Grönländer seit Beginn des 20. Jahrhunderts offiziell christianisiert sind,[6] haben sich die ursprünglichen Glaubensvorstellungen in den abgelegenen Regionen Nord- und Ostgrönlands bis heute erhalten.[8] Man kann davon ausgehen, dass die meisten der rund 400 Menschen, die sich auch 2001 noch offiziell zur Inuit-Religion bekannten,[9] größtenteils aus Ostgrönland stammen Tunumiit – Wikipedia
martin fischer
Ittoqqortoormiit ist der mit Abstand entlegenste Ort Grönlands. Der nächstgelegene Ort in Grönland ist Sermiligaaq, das 780 km entfernt südwestlich liegt.
Bei der Besiedelung Grönlands zog ein Besiedelungsstrom, aus dem die Tunumiit hervorgingen, über die Nordküste nach Ostgrönland und von dort in den Süden. Die Gegend um Ittoqqortoormiit war von daher zeitweilig ebenfalls bewohnt und Überreste …Mehr
Ittoqqortoormiit ist der mit Abstand entlegenste Ort Grönlands. Der nächstgelegene Ort in Grönland ist Sermiligaaq, das 780 km entfernt südwestlich liegt.

Bei der Besiedelung Grönlands zog ein Besiedelungsstrom, aus dem die Tunumiit hervorgingen, über die Nordküste nach Ostgrönland und von dort in den Süden. Die Gegend um Ittoqqortoormiit war von daher zeitweilig ebenfalls bewohnt und Überreste vergangener Siedlungen wurden später in der Gegend entdeckt. 1822 kartografierte der britische Seefahrer William Scoresby die Gegend. Auf ihn gehen der Name des Fjords und damit auch der dänische Name der Stadt zurück.[2]
Erste Überlegungen für eine neue Siedlung
Nach der dänischen Kolonialisierung der Region um Ammassalik wuchs die Bevölkerung dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark an. Es wurde ersichtlich, dass die Jagdgründe dort nicht mehr ergiebig genug zur Ernährung aller Einwohner waren. 1910 erwog der Arzt Alfred Bertelsen erstmals eine Überführung von Teilen der Bevölkerung an einen neuen Ort. Im folgenden Jahr gab der in Diensten der Verwaltung tätige Harald Olrik (1883–1958), Enkel von Christian Søren Marcus Olrik, einen detaillierten Plan heraus, bei dem Bewohner von Ammassalik weit gen Norden umgesiedelt werden sollten, an den Ort, an dem heute Ittoqqortoormiit liegt. Allerdings zeigte man kein Interesse für Olriks Plan, der daraufhin vorübergehend in Vergessenheit geriet.[3]
Anspruchsunklarheiten
In den Jahren danach mehrten sich jedoch die norwegischen Ansprüche auf die unbevölkerten Teile Ostgrönlands, die von den Norwegern als Fischfanggebiete genutzt wurden. Norwegen begründete seine Ansprüche damit, dass Grönland zusammen mit den Färöern und Island durch das Königsgesetz von 1665 ausdrücklich an Dänemark-Norwegen gegangen war. Man war der Meinung, dass bei der im Zuge des Kieler Friedens 1814 geschehenen Übertragung Norwegens an Schweden nicht automatisch die norwegischen Besitzansprüche auf Grönland verlorengegangen waren. Des Weiteren war man der Meinung, dass Dänemark wohl kaum bloß mit der Kolonialisierung der bewohnten Westküste die Souveränität über ganz Grönland erlangen konnte. Norwegen sah Ostgrönland als Niemandsland, auf das man nun selbst begründet Anspruch erhob.
1916 wurde folglich beschlossen, dass Olriks Plan durchgeführt werden sollte, damit Dänemark über mehr kolonialisiertes Gebiet in Ostgrönland verfügen konnte. Ejnar Mikkelsen war begeistert von dem Plan, da er Jahre zuvor schon zusammen mit Iver Iversen auf die Idee gekommen war, und arbeitete mit Harald Olrik an der Durchführung. Die Verwaltung hatte allerdings kein Geld übrig, da man sich auf den Fischfang in Westgrönland konzentrierte und der Erste Weltkrieg ließ die Aufmerksamkeit erneut von Olriks Plan abweichen. Als 1916 Dänemark beschloss seine Kolonie Dänisch-Westindien in der Karibik an die Vereinigten Staaten zu verkaufen, forderte man gleichzeitig die Anerkennung der Souveränität über die ganze Insel Grönland ein, die von den USA gewährt wurde. 1920 erhielt man auch die Anerkennung vom Vereinigten Königreich, Frankreich, Italien und Japan. 1921 verlangte man diese Aussage auch aus Norwegen, das diese bisher lediglich mündlich 1919 im Gegenzug mit der dänischen Anerkennung der norwegischen Hoheit über Spitzbergen gegeben hatte. Norwegen verweigerte jedoch die offizielle Anerkennung der dänischen Hoheit über Grönland.[3]
Erneute Überlegungen
Im April 1922 verlangte Ejnar Mikkelsen in der Tageszeitung Nationaltidende, dass die Umsiedlung der Bewohner Ammassaliks nach Norden nun endlich durchgeführt werden sollte. Nun meinte man jedoch, dass durch den aufgekommenen dänischen Fischfang durch die Østgrønlandsk Kompagni in der Region eine weitere Legitimierung der Besitzansprüche Dänemarks nicht vonnöten sei. Schließlich willigte der Direktor der Verwaltung, Jens Daugaard-Jensen ein, eine Ausweitung der Kolonialisierung Ostgrönlands zu erwägen. Ejnar Mikkelsen und Harald Olrik waren allerdings überzeugt, dass Jens Daugaard-Jensens Beschluss schon im Voraus festgestanden hatte, nämlich dass eine Errichtung einer neuen Kolonie in Ostgrönland ausgeschlossen sei, denn er hatte sie nicht an den Überlegungen teilhaben lassen. Beide protestierten vehement gegen Daugaard-Jensen, dem sie zusammen mit dem dänischen Innenministerium die Sabotage des Plans vorwarfen, wenngleich der Finanzausschuss des Folketings die Finanzierung wohl genehmigen würde. Schließlich zerstritten sich Mikkelsen und Olrik und letzterer stieg schließlich aus, sodass Ejnar Mikkelsen den Plan schließlich alleine ausführen wollte.[3]
Das Grönlandsübereinkommen
Noch im selben Jahr gab Norwegen die Errichtung der Wetterstation Myggbukta in Nordostgrönland bekannt, da man die dänische Hoheit über das Gebiet weiterhin nicht anerkannte. Der Streit über die Souveränität in Ostgrönland entflammte neu und nachdem im Dezember 1922 ein Gesetzesvorschlag abgelehnt worden war, begann im September 1923 eine Kommission mit Verhandlungen zwischen beiden Parteien. Anfang 1924 initiierte die Zeitung De Ferslewske Blade, die Ejnar Mikkelsen seit jeher unterstützt hatte, das Scoresbysund-Komitee, um den Plan selbst durchzuziehen. Das Komitee bestand aus dem Hydrographen Carl Frederik Wandel, dem Miteigner der Zeitung und Anwalt Carl Levin, dem Polarforscher Gustav Frederik Holm, der schon Ammassalik kolonialisiert hatte, dem Historiker Louis Bobé, dem Reeder Christen Kraemer, dem ehemaligen grönländischen Inspektor Ole Bendixen, dem Redakteur der Zeitung Valdemar Galster und Ejnar Mikkelsen selbst. Das dänische Innenministerium, die Verwaltung und Det Østgrønlandske Kompagni arbeiteten gegen Mikkelsen und das Komitee an. Bereits 1923 hatte die Kompagni die Teddy (Schiff) in die Region losgeschickt.
1924 fand jedoch auch die Folketingswahl statt. Mit einem Regierungswechsel stand nun Thorvald Stauning an der Spitze der dänischen Regierung. Er war Teil der Verhandlungen zur Klärung der Ansprüche in Ostgrönland. Man arbeitete am Grönlandsübereinkommen, das Norwegen den Fischfang und Dänemark die Errichtung der neuen Siedlung genehmigte. Allerdings war keine der Parteien bereit, Kompromisse einzugehen, und sowohl in Dänemark als auch in Norwegen war man unzufrieden mit dem Übereinkommen. Dazu kam, dass man sich in Grönland selbst völlig übergangen fühlte, da Grønlands Landsråd kein Mitspracherecht genehmigt worden war. Auch Ejnar Mikkelsen kritisierte das Übereinkommen hart. Allgemein war man der Meinung, dass Norwegens intensiver Fischfang vor der ostgrönländischen Küste für die Ertragsrückgänge in Ammassalik verantwortlich wäre, weswegen man es nicht akzeptieren wollte, dass Norwegen weiter dort fischen dürfte. Norwegen hingegen war überzeugt davon, dass Dänemark in norwegischem Interessengebiet sicher keine Kolonie gründen darf. Schließlich berief man sich ja auch auf das Jahrhunderte alte Königsgesetz, nach dem Norwegen ganz legal im Besitz des Gebiets war.
Stauning verstand das kommende Übereinkommen nicht so, dass eine Kolonie errichtet werden sollte. Der neue Innenminister Christen Nielsen Hauge überzeugte schließlich den Finanzausschuss, dass man die Finanzierung der Kolonialisierung nicht übernehmen sollte. Das Scoresbysund-Komitee musste nun also alleine Geld sammeln, um den Plan durchführen zu können. Wenig später ruderte man jedoch zurück, da man verhindern wollte, dass Norwegen die Kolonialisierung Ostgrönlands übernimmt, die laut dem Übereinkommen durchaus denkbar gewesen wäre. Das Innenministerium, die Verwaltung und das Komitee setzten sich zusammen und schließlich beschloss man am 17. Juni, dass die Kolonialisierung nach den Plänen des Komitees durchgeführt werden sollte, wenngleich das Innenministerium und die Verwaltung nicht vollends überzeugt waren. Am 1. Juli waren die Verhandlungen bezüglich des Grönlandsübereinkommens ebenfalls abgeschlossen. Im Sommer erhielt man die Information, dass die Teddy ihr Ziel nicht erreicht hatte und im grönländischen Eis zerstört worden war. Die Kompagni hatte damit auch ihr zweites Schiff verloren und musste schließen.[3]
Die Errichtung von Ittoqqortoormiit

Am 10. Juli 1924 verließ die Grønland Kopenhagen, um die Kolonialisierung durchzuführen. Nach einem Zwischenstopp in Island erreichte man den Scoresby Sund. Das Schiff wurde durch Eis stark beschädigt, aber man fand schließlich vier geeignete Stellen, errichtete Häuser und ließ dort sechs Männer überwintern, die die Vorbereitungen für die Errichtung der neuen Siedlung in Gang brachten. Neben Ittoqqortoormiit sollten somit auch die nahegelegenen Siedlungen Uunarteq (Kap Tobin), Itterajivit (Kap Hope) und Ittoritteq (Kap Stewart) gegründet werden.[4]
Johan Petersen wurde anschließend beauftragt, Bewohner aus Ammassalik zu finden, die dorthin mitgenommen werden könnten. Die Bevölkerung war nicht allzu begeistert von der geplanten Umsiedlung, aber es sollte sich später zeigen, dass es sich vollends lohnen würde. 85 Mann befanden sich schließlich auf der Gustav Holm (neuer Name der Grønland), die von Ammassalik aus nach Ísafjörður fuhr, wo der Oberkatechet Sejer Abelsen zum Pastor des neuen Orts geweiht werden sollte. In Island starben allerdings 14 Siedler an der Grippe, sodass Johan Petersen Ittoqqortoormiit nur noch mit 70 Mann erreichte. Er fungierte fortan als erster Kolonialverwalter des Ortes, in dem die Jagderträge anfangs fünfmal höher waren als in Ammassalik.[3][5]
Geschichte nach der Gründung
Am 11. August 1929 wurde die Kirche eingeweiht. Zeitgleich war die Schule gebaut worden.[6]
Norwegen sah sich weiter in Besitz der unbewohnten Gebiete Ostgrönlands. 1931 proklamierte man nördlich von Ittoqqortoormiit Eirik Raudes Land und im Jahr danach südlich von Ammassalik Fridtjof Nansens Land. Beide Inbesitznahmen endeten am 5. April 1933 mit einem Schiedsspruch des Ständigen Internationalen Gerichtshofs.[3]
1934 gründete man am Nordufer der Hall Bredning die Siedlung Kangersittuaq (Sydkap) und 1944 die Siedlung Kangikajik (Kap Brewster) am Südufer des Scoresby Sunds.[7]
1945 wurde eine neue Wohnung für den Pastor errichtet und im selben Jahr eine kleine Bootswerft. 1958 wurde ein Krankenhaus mit zehn Betten gebaut. 1963 erhielt Ittoqqortoormiit ein Altenheim. 1965 wurde die Schule ausgebaut. Ab 1966 hatte das Krankenhaus eine Stromversorgung und 1969 die Kirche, aber der größte Teil von Ittoqqortoormiit war 1970 noch nicht elektrifiziert.[6]
Ostgrönland und Nordgrönland wurden erst 1963 dekolonisiert und in die grönländischen Verwaltungsstrukturen eingegliedert.