Sarto2011
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Religionsfreiheit

Die Hermeneutik der Diskontinuität steht der Hermeneutik der Reform gegenüber sagte Ben. der 16.).

Wie ist das zu verstehen ?

Vorl. Entwurf

Die Diskontinuität besteht in der Lesart , die einen Widerspruch zu dem in DH aufgenommenen Grundsatz,“ die Lehre der neueren Päpste(welche die Überlieferung verteidigten) über die unverletzlichen Rechte der menschlichen Person wie auch ihre Lehre von der rechtlichen Ordnung der Gesellschaft weiterzuführen.“ zu erkennen glaubt. Für diese Art zu lesen , kommt man zu dem Schluss, dass der Text in DH materiell das Gegenteil vom Syllabus aussagt .

Die Hermeneutik der Reform erkennt (historisch) das bewusste Fehlen einer lehrmäßigen Präzision und sieht im vorgenannten Grundsatz den Schlüssel der Interpretation , der dort zum Einsatz kommt, wo in Ermangelung lehrmäßiger Weiterausführung ein vermeidlicher Widerspruch entsteht . Die Methode gleicht mathematischen Zahlenreihen, die sinnvoll ergänzt werden müssen .

Schlüssel DH 2

Alle Menschen sind von Gott ausgegangen und sollen ihrer Würde gemäß ,durch freiwillige Zustimmung zum wahren Glauben, wieder zu Ihm gelangen . Das ist die moralische Pflicht aller Menschen , der Sinn ihrer Vernunft des Verstandes und des freien Willens.

a) Niemand darf auf dem Gebiet der Religion gezwungen werden.

b) Das Recht nicht gehindert zu werden öffentlich nach seinem Gewissen zu handeln setzt voraus, dass das Gewissen richtig geformt sein muss und dem Göttlichen Gesetz nicht entgegen steht .Dies kommt nur jenen zu , die ihrer moralischen Pflicht nachkommen und somit Mitglieder der wahren geoffenbarten Religion sind.

DH verkündet , lehrt nur ein Prinzip , das immer gelehrt worde , nämlich, dass niemand zum Glauben gezwungen werden darf .

DH ist demnach nicht häretisch, denn die Reform bestand auf dem Konzil gerade darin , die Texte nicht lehrmäßig , scholastisch verfassen zu wollen , so dass man sagen könnte, es sei eine Gegenlehre aufgestellt . Die Reform war inspiriert von der Idee des Dialoges mit der modernen Welt,der neuen Situation , wie mit anderen Religionen . Man versuchte somit möglichst wenig von dem in die Texte aufzunehmen, was Anstoß erregen und den Dialog gefährden könnte . Die Reform wollte einen dynamischen Weg in der Praxis des Dialoges eröffnen, die modern denkenden Menschen erreichen.

Das Lehramt muss aber nun endlich Klarheit schaffen ,mit der Lehrverschleierung aufhören, auch auf die Gefahr hin den Dialog mit der modernen Welt zu beenden . Die Praxis mus aus der Lehre fließen und nicht aus der Situation .Es sind Katholiken selbst, bis in die Obersten Etagen, die nun glauben , und praktizieren als habe Dignitatis Humanae die allgem. Kultusfreiheit , unbegrenzte Gewissensfreiheit verkündet .

Bis dato kann man das Dokument Dignitatis Humanae als Katholik nicht anerkennen. Das Lehramt ist am Zuge , was bislang nicht bereit ist . Auf Anfragen sollen nur zweideutige Aussagen folgen , was davon zeugt, dass die Wahrheit verborgen bleiben soll , zugunsten einer Situationspraxis .

P.S. Anregungen zur Verbesserung meines Entwurfes erwünscht.
Sarto2011
Roland Wolf interpretiert falsch . privat hat jeder das Recht nicht gehindert zu werden in seinem Glauben . Nur öffentlich darf das handeln aus seinem Glauben nicht den Geboten Gottes entgegenwirken : Z.B. Du sollst nicht Morden.
Roland Wolf
Wenn ich den text richtig interpretiere besteht die Religionsfreiheit einzig darin die einzig wahre Religion zu wählen. Hört sich nach Wahl wie in der UdSSR an.
Sarto2011
CollarUri hat geschrieben:
„Nun ist aber das ausgehende 19. Jahrhundert nicht gleich den Sechzigerjahren des 20.
Also: Warum soll eine so andere Zeit sein, inwiefern ist anders zu ihr zu sprechen, und hat die Kirche Recht, wenn sie einen radikalen Wechsel in der Zeit (nicht in der kirchlichen Lehre) ortet?“

Sarto2011:
Die Kirche ortet auch einen radikalen Wandel in dieser Zeit im Bezug auf Segnung …Mehr
CollarUri hat geschrieben:

„Nun ist aber das ausgehende 19. Jahrhundert nicht gleich den Sechzigerjahren des 20.
Also: Warum soll eine so andere Zeit sein, inwiefern ist anders zu ihr zu sprechen, und hat die Kirche Recht, wenn sie einen radikalen Wechsel in der Zeit (nicht in der kirchlichen Lehre) ortet?“


Sarto2011:

Die Kirche ortet auch einen radikalen Wandel in dieser Zeit im Bezug auf Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften , Kommunion für Wiederverh. Geschiedene .

Auch hier , wie in DH, möchte man gern die Lehre beibehalten, aber eine gegenteilige „barmherzige“ Praxis ermöglichen .

CollarUri hat geschrieben:
Es geht den Konzilsvätern um die Stärkung des Friedens und Abstandnehmen von allerlei Kriegsabsichten. Insofern als der II. Weltkrieg Religionskrieg war, versucht die Kirche Religionsfrieden zu stiften.

Sarto2011:

Auch hier antwortete die Lehre (Kirche/Staat)bereits ausreichend mit dem Prinzip der Toleranz . Aus dieser wurde aber in der Praxis (DH) ein Naturrecht für alle Menschen ,unabhängig ihres Glaubensbekenntnisses .

Niemand darf öffentlich (gem. DH - Situationsethik) in religiösen Dingen gehindert werden , solange die Handlung nicht die vom Gesetz festgelegte Ordnung stört. Und die Interpretation der öffentlichen Ordnung hängt in DH tatsächlich von denen ab, die den Staat verwalten.

Diese Religions“freiheit“ ist dadurch auch ein Instrument der Unterdrückung des Missionsauftrages, der wahren Religion und nicht mehr nur gegen öffentliche Irrtümer, die den Geboten Gottes entgegenstehen . DH anerkennt dem Staat die Indifferenz rel. Gleichstellung (Liberalismus), Unterdrückung des Irrtums (christlicher Staat )aber auch die Unterdrückung der Mission Christi(muslim. Staat o.ä.)

Dialogisieren ersetzt das Missionieren , Das Ziel Weltfrieden ersetzt das menschliche Ziel Seelenfrieden . Das ist dämonisch .

Eugenia-Sarto sagte :

"Die Wahrheit soll verborgen bleiben zugunsten einer Situationspraxis" Genau das ist es ja. Wenn man die Wahrheit nicht klar sagen will, führt man etwas im Schilde, das der Wahrheit entgegen ist.
Also muss der Katholik ablehnen
Sarto2011
ColarUri hat geschrieben:
"Die Staatslehre im Syllabus (Ziff. 78) ist ausdrücklich auf "unsere Zeit" bezogen. Wie lange aber dauerte "unsere Zeit"? "Nostra aetate" (wörtlich: unsere Zeit) weist offensichtlich darauf hin, dass eine andere Zeit sei. Daraus folgt, für DH und die traditionelle Staatslehre: Die Hl. Kirche glaubt, Christus sei "die Sonne der Gerechtigkeit" und andere Religionen lassen …Mehr
ColarUri hat geschrieben:

"Die Staatslehre im Syllabus (Ziff. 78) ist ausdrücklich auf "unsere Zeit" bezogen. Wie lange aber dauerte "unsere Zeit"? "Nostra aetate" (wörtlich: unsere Zeit) weist offensichtlich darauf hin, dass eine andere Zeit sei. Daraus folgt, für DH und die traditionelle Staatslehre: Die Hl. Kirche glaubt, Christus sei "die Sonne der Gerechtigkeit" und andere Religionen lassen [bloss!] Strahlen davon erkennen, während der Staatsmann möglichst keine Religionsfragen für andere entscheiden soll. Geht"

Sarto:

Der Syllabus verurteilt diesen Satz und lehrt (positiv) damit das Gegenteil . Verurteilt wird so auch der Satzteil "unsere Zeit".Das heißt, die Staatslehre der Kirche stellt nicht auf zeitliche Besonderheiten ab . Sondern bekräftigt, die Staatslehre als zeitlich und situationsunabhängig . Denn der Mensch, der Staat muss sich den Prinzipien der Kirche nähern und nicht die Kirche der Prinzipeien der Welt .

Verurteilte Sätze desw Syllabus :

Nr. 77: „In unserer Zeit geht es nicht mehr an, die katholische Religion als einzige
Religion eines Staatswesens anzuerkennen, unter Ausschluß aller übrigen Arten
von Gottesverehrung.“

Nr. 78: „Daher ist es lobenswert, wenn in gewissen katholischen Ländern gesetzlich
vorgesehen wird, daß die Einwanderer öffentlich ihre eigene Religion, welcher
Art sie auch sei, ausüben dürfen.“

Nr. 79: „Denn es ist falsch, daß die bürgerliche Religionsfreiheit sowie die volle,
für alle gewährleistete Befugnis, frei und offen irgendwelche Meinungen und
Gedanken kundzutun, leicht dazu führe, Geist und Sitte der Völker zu verderben
und die Seuche der Gleichgültigkeit zu verbreiten.“ 7
Eugenia-Sarto
"Die Wahrheit soll verborgen bleiben zugunsten einer Situationspraxis" Genau das ist es ja. Wenn man die Wahrheit nicht klar sagen will, führt man etwas im Schilde, das der Wahrheit entgegen ist.
Also muss der Katholik ablehnen.
Gerti Harzl
CollarUri schreibt: "Ich glaube, der Herr Abt wird den Satz korrigieren müssen, falls er noch katholisch sein will."
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Es wird überhaupt alles, was kompetente Theologen als falsch nachweisen können, dringend korrigiert werden müssen! Sehr viel Arbeit liegt da noch vor all denen, die dazu die Befähigung und den kirchlichen Auftrag haben.Mehr
CollarUri schreibt: "Ich glaube, der Herr Abt wird den Satz korrigieren müssen, falls er noch katholisch sein will."
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Es wird überhaupt alles, was kompetente Theologen als falsch nachweisen können, dringend korrigiert werden müssen! Sehr viel Arbeit liegt da noch vor all denen, die dazu die Befähigung und den kirchlichen Auftrag haben.
Sarto2011
der papst stehe demnach im widespruch zu den lehren der jüngeren päpste , die gem. DH weiterzuführen ist?