augustinus 4
3618

Transsubstantiation ? Nicht in diesem Buch von G.L. Müller

Thematisiert wird:
Müller G.L., Die Messe: Quelle christlichen Lebens, Augsburg 2002.

Wie beschreibt Müller in diesem Buch die Verwandlung der Gaben ?

a) Vollständiger kopierter Beweistext: www.traditioninaction.org/…/A_160_Muller_Tr…

b) Ein Auszug davon:

"... In Wirklichkeit bedeuten Leib und Blut Christi nicht die materiellen
Bestandteile des Menschen Jesus während seiner Lebenszeit oder in der verklärten Leiblichkeit. Leib und Blut bedeuten hier vielmehr Gegenwart Christi im Zeichen des Mediums von Brot und Wein, die im Hier und Jetzt sinnengebundener menschlicher Wahrnehmung kommunizierbar wird."

"... so haben wir jetzt Gemeinschaft mit Jesus Christus, vermittelt durch das Essen und Trinken des Brotes und des Weines. Schon allein im zwischenmenschlichen Bereich vermag etwa ein Brief die Freundschaft zwischen Menschen darzustellen und beim Empfänger sozusagen die Zuneigung des Adressaten zu veranschaulichen und zu verleiblichen."

"Dieses natürliche Wesen von Brot und Wein wird von Gott verwandelt in diesem Sinn, dass das Wesen von Brot und Wein nun darin besteht, die Heilsgemeinschaft mit Gott anzuzeigen und zu realisieren...."

Kommentar:
Man erkennt in den Ausführungen Müllers, dass er den Aspekt der Zeichenhaftigkeit und der Gemeinschaft hervorheben möchte, aber nicht sagt, dass Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, was er mit dem ersten Satz sogar deutlich verneint. Er spricht immer nur von Brot und Wein. Der springende Punkt ist: Nach der Wandlung besteht das Wesen eben nicht mehr in Brot und Wein, sondern in Leib und Blut Christi. Die verwandelten Gaben sehen nur noch aus wie Brot und Wein, sind (!!!) aber nicht mehr Brot und Wein. Das Hostienwunder von Lanciano bestätigt dies sehr eindrucksvoll, nämlich dass Jesu leiblicher Herzmuskel wirklich, wahrhaft, wesenhaft in der Eucharistie enthalten ist. Normalerweise müssen wir dies im Glauben erfassen und können es nicht sehen, aber in Lanciano wie an vielen weiteren Orten Eucharistischer Wunder wurde das Glaubensgeheimnis gelüftet und die folgende Lehre der Katholischen Kirche bestätigt.

c) Transsubstantiationslehre und Realpräsenz

In der Auseinandersetzung mit dem Dialektiker und Rationalisten Berengar v. Tours (+1088) kommt es zur Festlegung der Transsubstantiationslehre auf den Lateransynoden 1059, 1079 und 1215 und in Auseinandersetzung mit den lutherischen "Reformatoren" auf dem Trienter Konzil (1545-63) zu abgrenzenden Festlegungen zur Realpräsenz, welche ich im Folgenden aus der "Katholischen Dogmatik" von Müller selbst zitiere.

Lateransynode 1059:
"... dass das Brot und der Wein, die auf dem Altar liegen, nach der Konsekration nicht nur ein Sakrament, sondern wahres Fleisch und Blut Christi, unseres Herrn, sind und sinnenfällig - nicht nur im Sakrament, sondern in Wahrheit - mit den Händen der Priester berührt und gebrochen und von den Zähnen der Gläubigen gekaut und zerrieben werden." (DH 690)

Lateransynode 1079:
"... dass das Brot und der Wein, die auf dem Altar liegen, durch das Geheimnis des heiligen Gebetes und durch die Worte unseres Erlösers wesentlich gewandelt werden (substantialiter converti) in das wahre, eigene und lebenspendende Fleisch und Blut unseres Herrn Jesus Christus und nach der Konsekration der wahre Leib Christi (verum corpus Christi), der aus der Jungfrau geboren wurde ... und das wahre Blut Christi sind, das aus seiner Seite floss, nicht nur im Zeichen und in der Wirksamkeit des Sakramentes, sondern in seiner eigentlichen Natur und in seiner wahren Wesenheit (non tantum per Signum et virtutem sacramenti, sed in proprietate naturae et veritate substantiae)." (DH 700)

IV. Laterankonzil 1215 im "Caput firmiter":
"Es gibt aber eine universale Kirche der Gläubigen, außerhalb von ihr wird keiner gerettet. In ihr ist Jesus Christus der Priester selbst und das Opfer zugleich. Sein Leib und Blut ist im Sakrament des Altares und in den Gestalten von Brot und Wein wahrhaftig enthalten (veraciter continentur), nachdem durch Gottes Macht das Brot in den Leib und der Wein in das Blut wesensverwandelt sind (transsubstantiatis pane in corpus, et vino in sanguinem potestate divina). Damit wir von dem Seinigen empfangen, was er von dem unsrigen annahm, und so das Geheimnis der Einheit (Mysterium unitatis) vollendet werde." (DH 802; vgl. DH 794)

Zur Realpräsenz auf dem Trienter Konzil, Can.1:
Can. 1 stellt gegen Zwinglis Aussage, dass Christus "nur wie im Zeichen" und "nur in der Wirksamkeit des Heiligen Geistes" gegenwärtig sei, fest,
"dass im Sakrament der Heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich (vere, realiter et substantialiter) der Leib und das Blut zugleich mit der Seele und mit der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und folglich der ganze Christus enthalten ist." (DH 1651;1636)

d) Kurz zusammengefasst:

- Die Akzidentien (äußerlichen Wahrnehmbarkeiten) bleiben dieselben
- Die Substanz (= Wesen) wird verwandelt
d.h.
Vor der Wandlung: natürliche Speise
Nach der Wandlung: übernatürliche, göttliche Speise
Gewandelte Speise / Hl. Eucharistie = Jesus Christus

Jesus ist in der Hl. Hostie wirklich, wahrhaft, wesenhaft zugegen mit
Leib, Blut, Seele, Gottheit und somit der ganze Christus.

Joh 6,55 :
"Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank."

Fazit:
Da Prof. Müller die Transsubstantiationslehre in seiner selbstverfassten Dogmatik nach den Lateransynoden richtig angegeben hat, kennt er sie und hätte sie in seinem Buch über die Messe nicht umdeuten dürfen. Die Piusbrüder haben sich mit selbiger Thematik beschäftigt und sehen in Müllers Aussagen eher eine Transsignifikation (oder Transfinalisation), aber nicht die Transsubstantiation !!!

Transsubstantiation = Wesensverwandlung
Heilwasser und ein weiterer User verlinken diesen Beitrag
augustinus 4
Wie beschreibt Müller in diesem Buch die Verwandlung der Gaben ?
augustinus 4
Transsubstantiation = Wesensverwandlung
Ein weiterer Kommentar von augustinus 4
augustinus 4