Conversi ad Dominum - Wendet euch hin zum Herrn! Nicht alles, was heute liturgische Praxis sei, lasse sich durch Konzilstexte begründen, sagte Kurienkardinal Kurt Koch auf einer Tagung (1), die die …More
Conversi ad Dominum - Wendet euch hin zum Herrn!
Nicht alles, was heute liturgische Praxis sei, lasse sich durch Konzilstexte begründen, sagte Kurienkardinal Kurt Koch auf einer Tagung (1), die die Theologie Joseph Ratzingers zum Thema hatte. So sei beispielsweise nirgends die Rede davon, daß der Priester die Eucharistie den Gottesdienstteilnehmern zugewandt leite, so der Kurienkardinal. (s. Bericht HIER bei kath.net)
elisabethvonthüringen
Heiligkeit
Ebenso hat der Heilige Vater den Verlust der Sakralität der Eucharistie beklagt.
Das Heilige ist das, was Gott ausschließlich gehört. Niemand, der nicht eigens von ihm dazu bestimmt ist, darf ihm nahen, es berühren, mit ihm umgehen. Auch herrscht im Heiligtum das heilige Schweigen. Vor Gott befällt den Menschen eine heilige Scheu, die Ehrfurcht. Er wird demütig, geht in sich, sammelt …More
Heiligkeit

Ebenso hat der Heilige Vater den Verlust der Sakralität der Eucharistie beklagt.

Das Heilige ist das, was Gott ausschließlich gehört. Niemand, der nicht eigens von ihm dazu bestimmt ist, darf ihm nahen, es berühren, mit ihm umgehen. Auch herrscht im Heiligtum das heilige Schweigen. Vor Gott befällt den Menschen eine heilige Scheu, die Ehrfurcht. Er wird demütig, geht in sich, sammelt sich und öffnet sein Ohr.

Gewiss findet sich diese Haltung noch bei einzelnen Gläubigen und Priestern.

Aber seit 50 Jahren fehlen vielerorts die Dämme gegen die Flut der Profanität, ja Banalität.

Der heutige Mensch ist Konsument, er will in die Hand bekommen, er will genießen und verbrauchen. Er will Besitz ergreifen, will alles haben, was er braucht. Er kennt keine Distanz, kein Warten, keine Zurückhaltung.
War das Symbol der alten Messe das Velum, so ist es jetzt die ausgestreckte Hand: „Ich will alles, und zwar sofort.“

Ausschnitt aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche Bilanz, UVK 3-2012
elisabethvonthüringen
Die „Kaplanei Grafendorf“ und die Seelsorger
Die Kaplanei Grafendorf gehörte ursprünglich zum Stift Ossiach, war später eigene Pfarre, gehörte vorübergehend zu den Pfarren St. Andrä-Lienz und Dölsach, wurde unter Kaiser Josef II. 1786 wieder eigene Kaplanei und 1891 wieder eigene Pfarre
(Auszug aus der Bezirkskunde Osttirol).
Somit kann unsere Pfarre Grafendorf heuer auf 120 Jahre EigenständigkeitMore
Die „Kaplanei Grafendorf“ und die Seelsorger

Die Kaplanei Grafendorf gehörte ursprünglich zum Stift Ossiach, war später eigene Pfarre, gehörte vorübergehend zu den Pfarren St. Andrä-Lienz und Dölsach, wurde unter Kaiser Josef II. 1786 wieder eigene Kaplanei und 1891 wieder eigene Pfarre
(Auszug aus der Bezirkskunde Osttirol).

Somit kann unsere Pfarre Grafendorf heuer auf 120 Jahre Eigenständigkeit zurückblicken. Rückblicke bergen in sich automatisch die Gefahr der Glorifizierung. „Früher war alles besser“, sagt man so leichthin. Es stimmt nicht, früher war vieles (nicht) leichter, manches naturgemäß besser, es war aber alles einfach anders!

Ich will in diesem Rückblick vorwiegend auf die Priester dieser 120 Jahre eingehen. Eine Eigenschaft in meinem Kinderleben kommt mir dabei sehr zugute; es war das (Zu-und An-)hören der Geschichten, Erinnerungen und Gefühle der alten Menschen in meinem Umfeld. Es blieb vieles hängen, wofür ich heute sehr dankbar bin. Meine Großtante Anna Hintersteiner war sehr gebrechlich und konnte in den späten 50erJahren nicht mehr in die Kirche gehen. So lud sie jeden Sonntag andere Leute ein, nach der Messe zu kommen, ihr den Segen zu bringen und zu „hoagascht’n“. Sie war für ihre Zeit schon eine moderne „Pfarrcafe-Organisatorin“, nur dass sich die Gespräche viel mehr um Gott, seine Gebote und seine Diener drehten, als heute.

Ab 1891 wirken bis 2011 acht selbstständige Geistliche und zwei Aushilfspriester in unserer Pfarre. Unter Kaplan Peter Paul Meßner wurde Grafendorf wieder eine eigenständige Pfarre.

Über Peter Paul Meßner (geb. in Albeins am 24.1. 1831), der als Kaplan im Juni 1868 nach Grafendorf kam und bis 1897 hier Pfarrer war, erzählte man sich, dass er ein „Managementtalent“ gewesen sei, das Zusammenhänge jeglicher Art erkannte. Soviel ich mich erinnere, hatten die alten Leute (meine Großtante war bei seinem Tod 13 Jahre alt) davon berichtet, dass er so beflissen „Wetter läutete“; und es hätte immer geholfen. Diese „Kleine Glocke“ (ich vermute, es ist die alte Sterbeglocke - heute bei der Aufbahrungshalle hängend), hätte mit ihrem durchdringenden Klang alle Wetter vertrieben. Er hätte auch sehr gut predigen können, vor allem immer wieder auf die Heiligen und ihre „Zuständigkeiten“ verwiesen. Pfarrer Meßner kannte alle ihre Stärken und Attribute und beschäftigte sie als seine „Angestellten“ in hohem Maße. Wohl nicht zuletzt deshalb wurde ihm im Jahre 1891 die Leitung der Kaplanei als Pfarrer übertragen und damit Grafendorf wieder eine eigene Pfarre. Peter Paul Meßner sei als begnadeter Seelsorger gestorben (16.10.1897) und liegt auch hier begraben.

Sein Nachfolger Pfarrer Franz de Paula Mair kam 1898 nach Grafendorf und wirkte hier bis Mai 1913. Er dürfte nach den Erzählungen ein etwas überkorrekter Beichtvater gewesen sein. Da gab es einmal einen größeren Krach (nach dem Missbrauch-Tsunami, der die heutige Kirche überrollte, darf man das schon erzählen): Die Kinder wollten nicht mehr zur Beichte und erzählten, dass der Grund die peinliche Fragerei über das 6. Gebot sei…ob man beim Schlittenfahren wohl den „Kittel“ festgehalten hätte, die Buben nicht unter denselben schauen ließe…

Jedenfalls platzte meiner Urgroßmutter (eine sehr resolute Dame!), der „Peheimbäuerin“ Maria Schneeberger (verw. Walder) der Kragen und sie stellte Hochwürden auf dem Kirchplatz’l zur Rede. Es sei eine Schande, dass er den Kindern „Sünden“ einrede, die die gar nicht begangen haben könnten und die Eltern unter diesen Umständen die Kinder nicht mehr zu ihm in den Beichtstuhl ließen. Das zeigte Wirkung! Der Pfarrer gelobte vor dem „Rat der Weisen“ (Kirchenprobst) Besserung und die Sache war bereinigt!

Bis heute überliefert ist auch seine Bemerkung an eine der schönen Plojertöchter, die mit - wohl zu - kurzen „Schalk-Ärmeln“ auftauchte: „Ein Muster der Flatterhaftigkeit“! Gebetet hätte Pfarrer Mair aber viel, vor allem seien ihm die Anbetungsstunden der „Stände“ sehr wichtig gewesen. Pfarrer Franz Mair war am 16. März 1857 in Nußdorf geboren und starb am 24. 9.1927 in Maria Saalen /Lorenzen im Pustertal. Er fand seine letzte Ruhestätte am 3. Oktober auch hier im Friedhof. (In wirklich ehrlich gemeinter Dankbarkeit sorgte die Gemeinde Gaimberg für die Überführung).

Im Mai 1913 wurde dann Pfarrer Johann Burger Seelsorger in Grafendorf. Er war am 30. August 1877 in Gsies in Südtirol geboren und wirkte hier bei uns bis in das Jahr 1931. In diesem Jahr übersiedelte er dann nach Virgen, ist dort am 7. 10. 1957 gestorben und liegt auch dort begraben. Seine treue Haushälterin in Virgen war die „Schuster Franze“, Frau Franziska Klaunzer, eine Schwester des ehemaligen Bürgermeisters Johann Klaunzer. Pfarrer Burger sei ein strenger, aber besorgter Hirte gewesen, allerdings etwas „erpresserisch“, wie die „Freimann Ann“ öfters erzählte. Der Satz…“dann wead da guate Hons seine sieben Zwetschken pack‘n und giah’n“ kam immer dann zur Anwendung, wenn etwas nicht zur vollsten Zufriedenheit des „Hons‘ “ ablief und er öfters den Zeigestab „beflügelte“…er sei aber nie grob geworden in der Schule und man hätte viel gelernt in der Religionsstunde! Auch hätte er sehr darunter gelitten, wenn es wieder einmal galt, eines gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges zu gedenken oder die Todesbotschaft den Angehörigen zu überbringen. Er trauerte sehr um die jungen Burschen, die „im Felde ihr Leben lassen mussten“.

Über Pfarrer Josef Koller erfuhr ich dann schon viel von meiner Mutter Anna Duregger. Pfarrer Josef Koller kam am 1.6. 1931 nach Grafendorf, also vor 80 Jahren und es gibt noch Zeitzeugen, die allerhand „G’schichtl’n“ wissen. Er war am 16.10. 1881 in Anras geboren. Hier in Gaimberg war er sehr geschätzt und auch gefragt. Fiel in seine Amtszeit doch der Zweite Weltkrieg mit all seinen Wirrnissen und Schrecken und es war eine Zeit der Herausforderung wohl für jeden Seelsorger. Meine Mutter schätzte an ihm besonders die Religionsstunden, die seien nie langweilig gewesen. Auch war er der erste Priester, der die Schülermessen in deutscher Sprache zugelassen hat, die Kinder durften aus den kleinen schwarzen Büchlein vorbeten…“Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf“.

Auch war es Pfarrer Koller, unter dem die „Andacht zur Schmerzensmutter im Grüft’l“ besonders gepflegt wurde. Es kamen viele Mütter, die ihre Söhne im Feld hatten, um die Fürsprache und den Schutz der Gottesmutter zu erbitten. In diesen Kriegsjahren betete er viel für die Kriegsteilnehmer der Gemeinde. Aus dieser Zeit habe ich noch Briefe, die er meinem Vater, dem „Grießmann Peter“ und den „Gorele Buben“ Seppl und Peter ins „Feld“ geschrieben hat. Im Jahre 1946, als der Krieg zu Ende war, erkrankte Pfarrer Josef Koller schwer und „hauchte am 21. Dezember1946 im Krankenhaus Lienz seine edle Seele aus. Am Heiligen Abend wurde der brave, unermüdliche Seelsorger auf dem stillen Gottesacker in Grafendorf zur ewigen Ruhe beigesetzt. In tiefer Trauer und mit rührender Dankbarkeit gaben ihm die Gemeindeangehörigen und zahllose Freunde von nah und fern das letzte geleite. Sein Leben war wahrhafter Gottesdienst in stets hilfreicher Nächstenliebe. Er war ein aufrechter Österreicher, ein Kämpfer für Wahrheit und Recht, ein unbeugsamer Charakter und ein Tiroler vorbildlicher Prägung. Ein stilles, aber leuchtendes Beispiel gottgewollter Pflichterfüllung.“ (Auszug aus dem Sterbebild)

Bei der Recherche zu diesem Beitrag las ich auch immer wieder die Lebensbeschreibungen auf den Sterbebildchen dieser Priester, da kamen mir die Abschnitte aus dem Alten Testament Gen 12 in den Sinn. Es ist das Thema jedes geistlichen Lebens:„Aufbruch und Segen“. Das gilt bis heute!“Zieh‘ weg, geh‘ für dich selbst, zieh‘ hinaus aus den irdischen Angelegenheiten, die dich umgeben“; es ist ein Weg, den man allein gehen muss. Man muss ein Fremder in der Welt werden, um sie klarer sehen zu können, ein Reisender um einen Ruheplatz zu finden. Abram ist Gottes Eigentum, nicht das der Welt. Die Einsamkeit Abrams nimmt die Einsamkeit aller religiös Suchenden vorweg. (Hochschulpfarrer Dr. Johannes Kreier /Saarbrücken)
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elisabethvonthüringen
Die „Kaplanei Grafendorf“ und die Seelsorger“
Teil II

Zu diesem zeitgeschichtlichen Rückblick wurde ich durch unseren jetzigen Dorfchronisten Franz Wibmer inspiriert, der bereits im Jahre 1985 einen Rückblick auf „200 Jahre Seelsorge in Grafendorf“ verfasste und im „Osttiroler Bote“ veröffentlichte.
Unsere Pfarre kann heuer auf 120 Jahre Eigenständigkeit zurück blicken. In der vergangenen …More
Die „Kaplanei Grafendorf“ und die Seelsorger“

Teil II


Zu diesem zeitgeschichtlichen Rückblick wurde ich durch unseren jetzigen Dorfchronisten Franz Wibmer inspiriert, der bereits im Jahre 1985 einen Rückblick auf „200 Jahre Seelsorge in Grafendorf“ verfasste und im „Osttiroler Bote“ veröffentlichte.

Unsere Pfarre kann heuer auf 120 Jahre Eigenständigkeit zurück blicken. In der vergangenen Ausgabe der „Sonnseiten“ nahm ich Bezug auf die Zeit ab 1891 bis zum Jahre 1946. Damals verstarb der sehr geschätzte Pfarrer Josef Koller, den etliche ältere Leute in unserer Pfarre noch als eifrigen Seelsorger selbst erleben konnten.

Nach dem Tode Pfarrer Kollers im Dezember 1946 kam für kurze Zeit der Aushilfspriester Franz Jancar, der 1947 von Pfarrprovisor Ferdinand Mair abgelöst wurde.

Aber bereits am 1. Juni 1947 wurde uns in Pfarrer Leonhard Wiedemayr ein rechtschaffener Seelsorger geschenkt. Er war am 26. August 1886 in Kartitsch geboren und wurde am 29. Juni 1910 in Brixen zum Priester geweiht. Er wirkte mit großem Seeleneifer als Kooperator in Außervillgraten, Thaur und Fulpmes, als Pfarrprovisor in St. Leonhard bei Brixen, als Pfarrer in St. Jakob i. D. und Lermoos. Dann war er…seine Kräfte in rastloser Arbeit für das Heil der Seelen verzehrend, der schlichte Pfarrer in Grafendorf/Gaimberg. Dort wurde er am 19. Mai zur stillen Ruhe gebettet…(Auszug aus dem Sterbebild). Pfarrer Leonhard Wiedemayr habe ich als „Eucharistischen Priester“ in kindlicher Erinnerung. Man suchte und fand ihn vielfach vor dem Tabernakel. Am 5. April 1959 führte er noch 10 Kinder zur Hl. Erstkommunion. Das sollte seine letzte Amtstätigkeit sein. Einige Tage später wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, wo er am 14. Mai verstorben ist. Das „Heil der Seelen“ lag diesem Priester besonders am Herzen; wie viele Versehgänge er bei jedem Wetter und zu jeder Zeit angetreten hat, mag wohl nur der Himmel wissen. Eine stille Freude war es Pfarrer Leonhard aber, wenn er zum „Peheim“ gehen konnte, um Radio Vatikan zu hören. In Erinnerung ist noch, als er anlässlich der Selig-und Heiligsprechung von Papst Pius X (1951 und 1954) zum „Radiolous‘n“ kam.

Nach dem Tod von Pf. Leonhard Wiedemayr kam für den Sommer 1959 Kaplan Enthofer, bis dann am 13. September Pfarrer Adolf Jeller aus Untertilliach installiert wurde und uns durch 30 Jahre mit seiner gütigen Haushälterin Paula ein herzlicher Priester geblieben ist. Der Unfalltod der beiden im Jahre 1989 erschütterte sehr, ebenfalls die beziehungsreichen Daten: Vorabend von Fronleichnam (24. Mai Pf. Jeller) und Großer Herz-Jesu-Freitag (2. Juni Paula Klammer). Diese Feste hielten die beiden zeitlebens sehr hoch und brachten ihnen große Wertschätzung entgegen. In die „Ära Jeller“ fiel so ziemlich alles hinein, was zu einem „Fall“ gehört: Das Konzil, die Kirchenrenovierung unserer Pfarrkirche, das „berühmte“ 68-ger Jahr und dessen Folgeerscheinungen, die Einführung der PGR-Wahl, Änderung der Zelebrationsrichtung, Streichung diverser Andachtsformen, Einführung der Fristenlösung u.v.a. mehr. Um es vorweg zu sagen, er hat sich nicht mit allen Neuerungen leicht getan. Ging das kirchliche Leben in der Gemeinde nach außen hin auch einen großteils konfliktfreien Weg, so spürte man doch schon im Stillen den leisen Glaubensabfall. Pfarrer Adolf Jeller gab sein Bestes, „…wenn er auch seine liebenswerten Marotten hatte, ein demütiger Geistlicher ist er geblieben…“betonte mein Vater, der damalige Bürgermeister Peter Duregger, öfters; er war ihm für die vorbildliche Zusammenarbeit auch sehr dankbar.

Die nachfolgende „Epoche“ musste sich schon mit den sichtbaren Folgen des „Konzilgeistes“ auseinandersetzen.

Nach einem nicht sehr geglückten Zwischenspiel mit Kaplan Jonny Huber (+2010) wurde unsere Pfarre Grafendorf ab Herbst 1988 von Pfarrer Otto Großgasteiger aus Nußdorf mitprovidiert. Ab 1992 verbrachte dann durch 10 Jahre hindurch Pfarrer Peter Girstmair seinen Ruhestand im Widum und unterstützte Pfr. Otto Großgasteiger in seelsorgerlichen Belangen. Pfarrer Peter Girstmair verstarb im März 2003; er feierte als Kriegsheimkehrer 1951 in der Heimatpfarre Gaimberg die Primiz. Das knapp 20jährige Wirken von Pfr. Otto Großgasteiger war geprägt von Genauigkeit, „Liebe zum Detail“( wie man so sagt ), auch mehreren Jubiläen, Einweihungsfeiern und gut gelungenen Festen. Mit der Verleihung des Ehrenringes der Gemeinde Gaimberg wurde ihm dafür im Herbst 2008 zu seiner Verabschiedung aufrichtig gedankt!

Im selben Jahr kam es zur Gründung des Seelsorgsraumes Lienz-Nord, dem Pfarrer Jean Paul Quedraogo als Leiter vorsteht. Der zunehmende Gläubigenmangel beinhaltet auch den dazugehörenden Priestermangel, was wiederum zu der vielbeschworenen „Strukturenänderung“ führt, wobei aber das wesentliche Manko übersehen wird, nämlich die fehlende Katechese und die Verkündigung.

Gelebter Glaube prägt auch die Kultur eines Volkes; gemünzt auf unsere Gemeinde heißt das, dass das „Leben durch das Kirchenjahr“ zu Gemeinsamkeit und Gemeinschaft, auch in der politischen Gemeinde, sehr wohl prägend wirken kann, es aber nicht nur bei diesem Aspekt bleiben sollte. Notwendig ist und bleibt die Seelsorge!

In Vikar Pfr.i. R. Alban Ortner und Pastoralassistent Mag. Georg Webhofer erfahren sowohl Pfarrer Jean Paul, als auch die Pfarrgemeinde darin wertvolle Stütze und Begleitung, die man sehr dankbar registriert.

„Von der Kaplanei zur Pfarre und zurück“ könnte man diese 120 Jahre zusammenfassen. Doch möchte ich abschließend Ida Friederike Görres (1901-1971) zu Wort kommen lassen, die in wahrhaft prophetischer Weise die „Zeichen der Zeit“ erkannt hat:

Die leibhaftige Kirche

Es gibt das 'Erwachen der Kirche' in den Seelen. Es gibt auch das 'Sterben der Kirche' in den Seelen. Wir erleben es rund um uns, mitten unter uns, selten als plötzlichen Zusammenbruch unter dem Blitzschlag einer Katastrophe,...sondern als das langsame, schleichende, unmerkliche Sterben an Erkältung und Verarmung, an geistlicher Unterernährung und Verhärtung.
Das schleppt sich dahin, bis die Kirche ihnen nur mehr als ein Äußerliches und Fremdes drückend, fordernd, herausfordernd gegenübersteht, nur mehr als Organisation, Zwang, Machtgebilde -auch dort, und das ist wichtig, wo sich noch kein Zweifel an ihrer Lehre erhoben hat.

Und in wie vielen Geistern kommt es weder zum Erwachen noch zum Absterben, sondern 'Kirche' ist und bleibt das unverstandene, durch die Taufe 'zufällig' auferlegte Joch, das aus Gewohnheit weitergeschleppt oder eines Tages 'erloren' wird, ohne jemals innerlich bejaht zu werden...

...der Gläubige hat in solcher Begegnung...die Nöte und Schwierigkeiten jener Verwirrten und Angefochtenen zunächst zu hören, aufzunehmen, ernst zu nehmen, auszusprechen und zu vertreten: nicht zuerst aus pädagogischen, gar aus taktischen Überlegungen, sondern aus Verpflichtung brüderlicher Liebe, welche das fremde Anliegen als das eigene erkennt. Wer soll denn 'die anderen' verstehen, wenn nicht wir? Etwa die Schadenfrohen, die Hämischen, alle, die Überläufer brauchen, alle, denen am Sterben des Glaubens gelegen ist? Zu wem gehören die Verstörten, wenn nicht zu uns? Wer soll 'schwach werden, wenn sie schwach werden', wenn nicht wir? Wer soll' brennen, wenn sie Ärgernis erleiden', wenn nicht wir?


(aus dem Vorwort, von Ida Friederike Görres, 'Die leibhaftige Kirche') —
elisabethvonthüringen
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurden die freistehenden Altäre unter der Bezeichnung „Volksaltar“ durch die 1964 einsetzende Liturgiereform (beginnend mit der Instruktion Inter oecumenici 26. September 1964) in den meisten katholischen Kirchen eingerichtet. Hierzu ist folgendes zu bedenken: „Inter oecumenici hatte die Zelebrationsrichtung zu den Gläubigen hin gebilligt, jedoch …More
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurden die freistehenden Altäre unter der Bezeichnung „Volksaltar“ durch die 1964 einsetzende Liturgiereform (beginnend mit der Instruktion Inter oecumenici 26. September 1964) in den meisten katholischen Kirchen eingerichtet. Hierzu ist folgendes zu bedenken: „Inter oecumenici hatte die Zelebrationsrichtung zu den Gläubigen hin gebilligt, jedoch nicht gefordert. Das Konzil selbst hatte nicht ausdrücklich von celebratio versus populum oder der Errichtung neuer Altäre gesprochen. Erstaunlich schnell interpretierten dennoch fast alle Ortskirchen die bewahrende Empfehlung von Inter oecumenici als allgemein verpflichtende Norm. Nach 1964 kam es nicht nur in neu errichteter Kirchenarchitektur, sondern auch in kunsthistorisch bedeutenden Altbauten zu umfassenden Neuordnungen und Umbauten im Altarbereich bzw. Chorraum. An der Schwelle zwischen Presbyterium und Langhaus errichtete man einen neuen Altar, den sogenannten Volksaltar (coram populo). Räumlich war er den Gottesdienstteilnehmern näher gerückt und gut sichtbar, zudem freistehend und oft als quadratischer Block gestaltet, jedenfalls weniger breit als frühere Hochaltäre. Seine oftmals auch tischförmige Gestalt sollte den Mahlcharakter der Eucharistiefeier, die Mahlgemeinschaft des Gottesvolkes veranschaulichen.“[10].
Waren die „Volksaltäre“ in den Kirchen nach dem zweiten Vatikanum zunächst häufig nur Provisorien, sind sie inzwischen weithin durch ordentlich konsekrierte („geheiligte“) Altäre, also einen echten „Hauptaltar“ (= Hochaltar), abgelöst. „Nur auf ihm sind die heiligen Feiern auszuführen ... der alte nicht in besonderer Weise zu schmücken“ (Grundordnung des Römischen Messbuchs [2002] Nr. 303). Der zum Volk gewandte Altar („Volksaltar“) steht als neuer Hauptaltar der Kirche meist unter der Vierung oder dem Triumphbogen, in nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu begonnenen Kirchenbauten auch oft praktisch in der Mitte der versammelten Gläubigen.
Wo immer ein christlicher Altar steht, ist er ein herausgehobenes Symbol für Christus, zu dem beim Gebet Christen sich ausrichten oder um den sie sich versammeln können. Geist und Gebet am Altar richten sich immer, ob vom Vorsteher mit Rücken oder Gesicht zur Gemeinde gesprochen, zu Gott hin (ad Dominum). Einen Gegensatz von versus populum und versus/ad Deum gibt es folglich nicht[11]. In diesem Sinne hat Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien, 2008 die Entscheidung von Pfarrgemeinderat und Klerus der Wiener Stadtpfarre St. Rochus, zur Zelebration am Hochaltar zurückzukehren und den tragbaren Altartisch nur noch ausnahmsweise zu nutzen, gebilligt und ausdrücklich verteidigt[12].
Latina
ja die krise begann viel früher,endlich mal ausgesprochen!!!
elisabethvonthüringen
Kirchenhistoriker: Krise nicht dem Konzil anlasten
Lange Phase der Säkularisierung begann schon 60 Jahre vorher
Ja, schon nach dem Krieg beklagten viele Menschen den "Niedergang des religiösen Lebens"...durch den Krieg hätten viele Menschen den Glauben verloren...mir als Kind der damaligen Zeit, ist da die "weinende Madonna in Syrakus" als Beispiel dafür genannt worden.
Düsseldorf (KAP) In der …More
Kirchenhistoriker: Krise nicht dem Konzil anlasten

Lange Phase der Säkularisierung begann schon 60 Jahre vorher

Ja, schon nach dem Krieg beklagten viele Menschen den "Niedergang des religiösen Lebens"...durch den Krieg hätten viele Menschen den Glauben verloren...mir als Kind der damaligen Zeit, ist da die "weinende Madonna in Syrakus" als Beispiel dafür genannt worden.

Düsseldorf (KAP) In der Debatte um den Kurs der katholischen Kirche warnt der Bochumer Kirchenhistoriker Wilhelm Damberg davor, das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) für alle Krisenerscheinungen verantwortlich zu machen. Der Rückgang von Kirchenbesuchern, Priesterberufungen und Ordensnachwuchs habe bereits viel früher eingesetzt, sagte Damberg in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Es handle sich um eine lange Phase der Säkularisierung, die teils schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts begonnen habe.

Wie gesagt, so wurde das auch in den 50er Jahren schon empfunden...damals sprach Dr. Ratzinger Joseph :
<<Es muss wieder klar werden, dass Sakramente ohne Glauben sinnlos sind, und die Kirche wird hier allmählich und in aller Behutsamkeit auf einen Aktionsradius verzichten müssen, der letztlich eine Selbsttäuschung und eine Täuschung der Menschen einschließt. Je mehr die Kirche hier die Selbstabgrenzung, die Unterscheidung des Christlichen, wenn nötig zur kleinen Herde hin, vollziehen wird, desto realistischer wird sie auf der zweiten Ebene, auf der der Glaubensverkündung, ihre Aufgabe erkennen können und müssen<<

www.vatican-magazin.de/…/120-disputa-620…

Nach Darstellung des Professors für mittelalterliche und neue Kirchengeschichte gab es zu Beginn der 1960er Jahre eine weit verbreitete Sehnsucht nach neuen Gottesdienstformen.

Diese Sehnsucht nach neuen Gottesdienstformen gibt es heute auch wieder; z. B. Rosenkranzgebet, Tagesliturgien, Andachten, Lobpreis, Ölbergstunde, Beichtandacht usw..
Statt dessen begnügen wir uns mit kastrierten Messen-sprich WoGo's und meinen was wir nun für mündige Kirchgänger sind, die sich gegenseitig bereichern!

Wer sich heute die alte lateinische Messe zurückwünsche, übersehe, dass die Katholiken die damaligen Gottesdienste teils als lebensfremd und formalistisch empfunden hätten.
Das kann ich so nicht bestätigen; die betenden Katholiken waren schon so weit, dass für sie der HERR immer noch im Zentrum stand.

"Es ist eine nicht mit den Tatsachen übereinstimmende Erinnerung, wenn man meint, dass die Menschen damals während der Messen stundenlang andächtig lateinischen Gebeten und Gesängen gelauscht hätten", unterstrich der Historiker.
Nein, das war auch nicht stundenlang, weil es einem auch gar nicht stundenlang vorkam.
Das was man heute "stundenlang" anschauen muss, konnte man eben früher "stundenlang" anhören...die Gedanken waren sicher um einiges GOTT näher, als heute dem Priester.


"Fakt ist - das spiegeln auch die Ermahnungen des Klerus wider-, dass viele Leute zu spät in den Gottesdienst kamen und auch gleich nach der Wandlung wieder gingen, weil sie mit dem Besuch der Wandlung ihre Messpflicht erfüllt hatten. Während der lateinischen Messe beteten viele mit einem privaten Gebetbuch oder dem Rosenkranz."
Ja, das stimmt! Wenigstens kam man noch zur Wandlung, weil man die als das Wichtigste ansah! Man wohnte der Messe bei...Rosenkranzbetend und im Gebetbuch lesend. Man fühlte sich geborgen, weil man wusste: Da vorne steht einer, der Jesus Christus ganz nahe ist und der für uns Jesus gegenwärtig macht; für mich ein ganz wichtiges (und normales) Wissen...
JESUS IST DA!

Heute ist leider vieles davon nicht oder nur mehr sehr marginal vorhanden!
Durch die sogenannte "Tätige Teilnahme", die manchmal fast gymnastische Einlagen erfordert (Die Hände zum Himmel und dann klatschklatsch...WUWuWUO...) , friedeheischend grüßend Bussibussi werfend hinundher reichend und winkend und wankend...) ständig die Menschen um den Mahltisch anschauen müssend ...(bei meinem Mahltisch zu Hause kann ich wenigstens gesenkten Hauptes meine Suppe löffeln... 😁 )
und dann noch zur Medikamentenausgabe wie in der Kaserne schreitend...o Gott... 🙄 ...Pfoti und ab!!!
Der Kreis ist in sich geschlossen, es dringt fast nichts mehr nach oben!
elisabethvonthüringen
Richtige Richtung
10. September 2012
Das Wichtigste für den ersten Schritt ist nicht die Entfernung, sondern die Richtung.
Arno Backhaus
One more comment from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Shuca...es ist wirklich, wie Du sagst: Die Wirklichkeit übertrifft alles... 😀
von wegen Satire
Es ist alles noch echter als gedacht:
In einem Fragebogen des Pfarrblattes des Bistums St. Gallen gab Joller einige aktuelle Einblicke in seine Standpunkte ... und die Frage, worüber er gern einmal gepredigt hätte, beantwortet er mit „Über den Nutzen der Notlüge und deren Notwendigkeit“.
(ganz unten …More
Shuca...es ist wirklich, wie Du sagst: Die Wirklichkeit übertrifft alles... 😀

von wegen Satire

Es ist alles noch echter als gedacht:

In einem Fragebogen des Pfarrblattes des Bistums St. Gallen gab Joller einige aktuelle Einblicke in seine Standpunkte ... und die Frage, worüber er gern einmal gepredigt hätte, beantwortet er mit „Über den Nutzen der Notlüge und deren Notwendigkeit“.

(ganz unten im verlinkten Text)
Shuca
Das ist wirklich ein guter Kommentar. Er deckt sich mit meinen Beobachtungen. Ich mußte schon mehrmals unter Katholiken die "Jungfrauenschaft" der Mutter Gottes verteidigen. Die reden genau wie Protestanten. Es macht keinen Spaß mehr. Und wenn ich dann wieder höre das ein neuer Aufbruch bevorsteht sträuben sich mir die Nackenhaare. Schmiert euch eure Aufbrüche in die Haare. Betet lieber den …More
Das ist wirklich ein guter Kommentar. Er deckt sich mit meinen Beobachtungen. Ich mußte schon mehrmals unter Katholiken die "Jungfrauenschaft" der Mutter Gottes verteidigen. Die reden genau wie Protestanten. Es macht keinen Spaß mehr. Und wenn ich dann wieder höre das ein neuer Aufbruch bevorsteht sträuben sich mir die Nackenhaare. Schmiert euch eure Aufbrüche in die Haare. Betet lieber den Rosenkranz. Wie sagt die Mutter Gottes immer wieder. "Kehrt um, tut Buße". Aber ich glaube ohne einen eisernen Besen der konsequent kehrt wird das nichts mehr.
Per Mariam ad Christum.
elisabethvonthüringen
Guter Kommentar, bei Elsa gefunden...ist 1:1 auf Österreich übertragbar! elsalaska.twoday.net
Liane (Gast) - 6. Sep, 22:20
Die Protestantisierung der Katholischen Kirche ist doch längst fortgeschritten. Vor wenigen Jahrzehnten wurde z.B. die bewährte lateinische Messe abgeschafft und durch eine moderne Volkssprachen-Messe ersetzt, 500 Jahre nach Luther. Obwohl ich gar nicht weiss, ob Luther damals …More
Guter Kommentar, bei Elsa gefunden...ist 1:1 auf Österreich übertragbar! elsalaska.twoday.net

Liane (Gast) - 6. Sep, 22:20

Die Protestantisierung der Katholischen Kirche ist doch längst fortgeschritten. Vor wenigen Jahrzehnten wurde z.B. die bewährte lateinische Messe abgeschafft und durch eine moderne Volkssprachen-Messe ersetzt, 500 Jahre nach Luther. Obwohl ich gar nicht weiss, ob Luther damals auch die Kommunionbänke aus den Kirchen herausreissen lies. Als ich mal einen Abendmahlsgottesdienst der orthodoxen Lutheraner gesehen habe, war ich jedenfalls überrascht, dass alle Gläubigen das Abendmahl Kniend in den Mund gereicht bekamen, was in einer katholischen Durchschnitts-Gemeinde heute völlig
undenkbar wäre.

Es ist auch nicht so, dass es in Deutschland 25 Mio. glaubenstreue Katholiken leben. Der durchschnittliche deutsche Katholik unterscheidet sich kaum vom durchschnittlichen EKD-Christen: politisch korrekte Mainstream-Zeitgeist-Freizeitchristen, die sich ihren Glauben mehr oder weniger zurechtbiegen, wie es gerade angenehm und "in" ist.

Die papst- und romtreuen, glaubensstarken Katholiken, die wirklich ihren Glauben leben und die überlieferte kirchliche Lehre ernstnehmen, sind eine relativ kleine Minderheit unter den deutschen Katholiken. Nur die wenigsten Katholiken in Deutschland erfüllen noch ihre Sonntagspflicht. Repräsentative Umfragen unter deutschen Katholiken zeigen immer wieder, dass protestantisierende Glaubensansichten im deutschen Katholizismus heutzutage vorherrschen.

Das verwundert auch kaum. Unzählige deutsche Thelogen, die an Universitäten und Schulen eigentlich den katholischen Glauben fachgerecht lehren sollen, vertreten offen anti-römische, anti-päpstliche und anti-katholische Ansichten. Und die Bischöfe reagieren selbstverständlich kein bischen darauf, wie immer. Wer mal einen normalen katholischen Religionsunterricht an einer öffentlichen Schule heutzutage erlebt, der kann eigentlich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Lebensschutz? Ja es gibt katholische Lebensschützer, wie es auch EKD-Lebensschützer gibt. Aber auch das ist nur eine Minderheit. Und die Bischöfe? Ausser gelegenlichen Sonntagsreden von Karindal Meisner kommt da nichts. Weder wird die deutsche Lebensschutzbewegung durch das deutsche Episkopat tatkräftig unterstützt, noch zeigen die Bischöfe bei der Märschen für das Leben ihr Gesicht. Der einzige, den ich je bei einer Lebensschutzveranstalung in Deutschland gesehen habe, ist Weihbischof Laun aus Österreich.

Eine geschiedene, abstreibungsbefürwortende protestantische "Bischöfin" (mehr Anti-Katholizismus geht kaum), darf mit bischöflicher Genehmigung im Münchner Dom über die Pille als Geschenk Gottes predigen, ein unglaublicher Affront, der vom deutschen Episkopat völlig unkommentiert bleibt. Deutschen Lebensschützern wird dagegen der Zugang zum Münchner Dom verwehrt, einfach unfassbar.

Deutsche Bischöfe stellen immer wieder den Zölibat unterschwellig in Frage und erwecken den Eindruck, es gäbe beim Thema Frauenordination irgendetwas zu "dialogisieren".

Dialogisiert wird heute sowieso mit allem und jedem, mit Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten, Protestanten aller Coleur, Atheisten, Humanisten...nur mit traditionalistischen Katholiken nicht.

Und wie ich bereits mal hier geschrieben habe, wäre es höchst interessant endlich mal zu erfahren, wie genau sich unsere Bischöfe ihren tollen Ökumenismus vorstellen. Soll die Katholische Kirche protestantisch werden oder sollen die Protestanten katholisch werden oder sollen alle ihre bisherige Lehre aufgeben und in einer neuen Mischmasch-Kirche aufgehen? Andere Möglichkeiten gibt es nunmal nicht. Aber wie zu erwarten, keine klare Kante der Bischöfe zu hören. Es wird nur pseudotolerantes Geschwurbel verbreitet, aber nie gesagt, wie man sich den Ökumenismus in der Praxis konkret vorstellt.
elisabethvonthüringen
Ach Gott ja...Geduld mit Gott...ja, die sollte man haben.. 🙄
alles am Kopf www.dernotizblog.com
heutzutage bekunden Diözesen bereits ihre Dankbarkeit, wenn ein junger Priester sich öffentlich zu seiner Beziehung bekennt und konsequenterweise sein Amt niederlegt.
Tatsächlich, so bedauerlich solche Brüche im Leben von oft gerade sehr engagierter Menschen sind, es braucht Mut und Charkterstärke, …More
Ach Gott ja...Geduld mit Gott...ja, die sollte man haben.. 🙄

alles am Kopf www.dernotizblog.com

heutzutage bekunden Diözesen bereits ihre Dankbarkeit, wenn ein junger Priester sich öffentlich zu seiner Beziehung bekennt und konsequenterweise sein Amt niederlegt.
Tatsächlich, so bedauerlich solche Brüche im Leben von oft gerade sehr engagierter Menschen sind, es braucht Mut und Charkterstärke, dazu zu stehen und die unerfreulichen Konsequenzen zu ziehen.
Die Diözese weiß wohl warum sie dankbar ist....aber ob sie sich wirklich wünscht, dass alle Priester , die in ähnlichen Situationen leben diese Stärke aufbringen, wage ich doch zu bezweifeln.....

Posted 22 hours ago by Georg F. Schimmerl
9 more comments from elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Krisen als Chancen – Glauben in säkularer Gesellschaft
Posted on 30. Juli 2012 by friedrich2
Bereits seit ein paar Wochen begleiten mich zwei theologische Bücher, die ich schlichtweg nur als großartig bezeichnen kann: “Geduld mit Gott” und “Nachtgedanken eines Beichtvaters”. Beide stammen von ein und demselben Autor, dem tschechischen Theologen Tomáš Halík. Was sie auszeichnet, ist die …More
Krisen als Chancen – Glauben in säkularer Gesellschaft
Posted on 30. Juli 2012 by friedrich2

Bereits seit ein paar Wochen begleiten mich zwei theologische Bücher, die ich schlichtweg nur als großartig bezeichnen kann: “Geduld mit Gott” und “Nachtgedanken eines Beichtvaters”. Beide stammen von ein und demselben Autor, dem tschechischen Theologen Tomáš Halík. Was sie auszeichnet, ist die Tatsache, dass es keine staubtrockenen Abhandlungen sind, sondern sehr persönliche Gedanken, in denen der Autor seine Erfahrungen darlegt. So durchzieht beide Bücher eine ganz eigentümliche und faszinierende Mischung von guter Lesbarkeit und großem Tiefgang, persönlichen Meditationen und nicht zuletzt auch ein wenig Humor.
friedrich2.de 👍
elisabethvonthüringen
Warum werden wir nicht katholisch?
>>Ja, warum eigentlich nicht? Dürfen wir uns einfach damit abfinden, dass die Christenheit zerteilt ist und aufgrund unserer Gleichgültigkeit gegenüber dem Schmerz Christi diese Zertrennung noch immer wieder weiter befestigt wird? Oder sind wir als Jünger Jesu in der Nachfolge nicht gerade verpflichtet, die Gründe für die anhaltende Trennung daraufhin zu …More
Warum werden wir nicht katholisch?
>>Ja, warum eigentlich nicht? Dürfen wir uns einfach damit abfinden, dass die Christenheit zerteilt ist und aufgrund unserer Gleichgültigkeit gegenüber dem Schmerz Christi diese Zertrennung noch immer wieder weiter befestigt wird? Oder sind wir als Jünger Jesu in der Nachfolge nicht gerade verpflichtet, die Gründe für die anhaltende Trennung daraufhin zu überprüfen, ob sie wirklich gewichtig genug sind, um diese Trennung angesichts der fortschreitenden Entchristlichung und Antichristianisierung unserer Welt beizubehalten?
Haben wir ausreichend Gründe, nicht katholisch zu sein?<<

Ein Auszug aus dem Anfangskapitel des Buches "Warum werden wir nicht katholisch?" des evangelischen Pfarrers Andreas Theurer.

Bestellbar beim Dominus-Verlag.
elisabethvonthüringen
"Ich habe ja schon gelernt, daß gemäß dem Meanstream Religionsfreiheit bedeutet, daß diese nur im Hinterzimmer bei geschlossenen Rolläden oder hinter verschlossenen Kirchentüren stattfinden darf, weil Otto NormalbürgerIn nicht von der Existenz von Religion belästigt werden darf. Davor war ich so blöd zu meinen, daß Religionsfreiheit bedeutet, daß man diese ungehindert ausüben darf."
Wunderbar …More
"Ich habe ja schon gelernt, daß gemäß dem Meanstream Religionsfreiheit bedeutet, daß diese nur im Hinterzimmer bei geschlossenen Rolläden oder hinter verschlossenen Kirchentüren stattfinden darf, weil Otto NormalbürgerIn nicht von der Existenz von Religion belästigt werden darf. Davor war ich so blöd zu meinen, daß Religionsfreiheit bedeutet, daß man diese ungehindert ausüben darf."

Wunderbar formuliert von Marcus, der mit dem C...
sanktirenaeus.blogspot.co.at/…/schwierigkeiten…
elisabethvonthüringen
Wunder!
Wenn man manchmal am Morgen durch die Provinzpresse streift, findet man dort in der Regel, was unsere Kirche betrifft, immer die gleichen, kaum erwähnenswerten Artikel von Nachwuchsredakteuren_innen, die sich an der Kirche „abarbeiten“. Und ich denke oft, es lohnt sich gar nicht, da zu lesen.
Doch heute ist mir eine wirklich schöne Geschichte „begegnet“, die man schon fast als kleines …More
Wunder!

Wenn man manchmal am Morgen durch die Provinzpresse streift, findet man dort in der Regel, was unsere Kirche betrifft, immer die gleichen, kaum erwähnenswerten Artikel von Nachwuchsredakteuren_innen, die sich an der Kirche „abarbeiten“. Und ich denke oft, es lohnt sich gar nicht, da zu lesen.

Doch heute ist mir eine wirklich schöne Geschichte „begegnet“, die man schon fast als kleines Wunder im Alltag bezeichnen kann:
Da berichtet der evangelische Pfarrer Oliver Albrecht im Wiesbadener Tagblatt, dass er hin und wieder eine heilige Messe besucht:

„Ich habe in den vergangenen Monaten öfters in einer kleinen katholischen Kapelle das Abendmahl gefeiert, die Messe oder Eucharistie, wie unsere römischen Geschwister sagen. Aus Respekt davor, dass die katholische Kirche kein gemeinsames Abendmahl wünscht, bin ich in meiner Bankreihe sitzen geblieben und habe im Gebet teilgenommen.
Ich kann es kaum in Worte fassen, was mich da so berührt hat. Vielleicht ein Gefühl der Selbstverständlichkeit, das von der Feier ausging. Der Priester war konzentriert und liebevoll bei der Sache, aber er war nicht so bemüht darum, dass es jetzt auch allen gefällt. Man spürte: Gott war ihm jetzt in diesem Moment unendlich wichtig.


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elisabethvonthüringen
Interessante Erkenntnis...die mein alter Pfarrer in seinen alten Tagen durchaus teilte...
Feanor — 17.7.2012 12:18:03:
Ich wünschte, mir könnte das V II, der Modernismus und ähnlicher Blubberkram egal sein ...
Leider nur bin ich keine freischwebende Monade im absolutem Vakuum, sondern habe Eltern, Geschwister, Schwägerinnen und Schwäger, Nichten, Neffen, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen aller …More
Interessante Erkenntnis...die mein alter Pfarrer in seinen alten Tagen durchaus teilte...

Feanor — 17.7.2012 12:18:03:
Ich wünschte, mir könnte das V II, der Modernismus und ähnlicher Blubberkram egal sein ...

Leider nur bin ich keine freischwebende Monade im absolutem Vakuum, sondern habe Eltern, Geschwister, Schwägerinnen und Schwäger, Nichten, Neffen, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen aller Grade - alles, was das abendländische Großfamilienwesen so hergibt.

Und wenn man seitdem man halbwegs klar denken kann, mitansehen muß, wie Leute - nicht nur einzelne, sondern fast alle - ihr Leben in den Sand setzen, in Todsünde leben, offen oder verkappt apostatisch werden, dann ist einem das V II eben nicht egal.

Denn die modernistische Pastoral sondert allerlei Psychoquark ab, aber betreibt keine katholische Katechese, so daß ihre ZöglingInnen sich in Falle eines Falles überhaupt nicht bekehren könnten, da sie nach jahrzehntelangem Religionsunterricht in Schule und Gemeinde rein gar nichts wissen, jedenfalls nichts katholisches.

Katholisch sein heißt für solche: da is son Papst (olle Spaßbremse), n paar ulkige Bischöfe, der Negerpfarrer im Nachbarort, viel Mülltrennen, Wannwohltkitsch mit Featräjdhandel gewürzt und manchmal etwas Weihrauch im Gottesdienst (aber da geht man nur hin, wenn man mag - also nie).

Mein alter Onkel konnte sich auf dem Krankenlager bekehren, indem er seine Leiden und Schmerzen aufopferte und sie als Buße für die Sünden seines Lebens annahm. Er starb ruhig und voller Frieden, von seiner Umgebung geradezu beneidet ("so möchte man auch mal sterben"). Aber mein Onkel hat das Glück, in der Volksschule etwas vorkonziliaren Religionsunterricht genossen zu haben.

Seine konzilsgeschädigten Kinder und Enkel würden es in so einer Lage vielleicht mit autogenem Training, einer gestalteten Mitte, Phantasiereisen oder Yoga versuchen, um sich dann voller Enttäuschung und Verbitterung dem Untergang fügen - mit allem Konsequenzen.

Gewiß, ich bete für sie alle - doch wieviele Menschen gibt es, für die niemand betet, weil alle Sippenangehörigen abtrünnig geworden sind? Dies hat die Gottesmutter schon 1917 in Fatima angedeutet und jene Zeit scheint uns im Vergleich mit der unseren rosig und schön.

Wie gesagt, ich wünschte, mir könnten verheerende, seelenmörderische Pastoralkonzile egal sein.

Deswegen bin ich Gott für die Piusbruderschaft zutiefst dankbar. Und was den menschlichen Faktor betrifft ... tja, wer in einer wie auch immer gearteten menschlichen Gruppe lebt und sich um einen gewissen Grad an Selbstreflexion müht, weiß sehr gut: so ist das eben hinieden - mit den anderen und nicht zuletzt mit sich selbst. Der Mensch ist vor allem ein schwaches und unbeständiges Geschöpf. —
elisabethvonthüringen
Touristen-Klassen
Wenn ich als Priester erkennbar in Wien unterwegs bin, stoße ich oft auf Touristengruppen. Die meisten dieser Gruppen kommen aus Deutschland, aus Japan und aus den USA. Es gibt auch viele Italiener, die nach Wien kommen, aber die habe ich irgendwie noch nie als typische Touristengruppe gesehen, also als eine mit Kameras bewaffnete Herde, die brav einem Führer folgt, der einen …More
Touristen-Klassen

Wenn ich als Priester erkennbar in Wien unterwegs bin, stoße ich oft auf Touristengruppen. Die meisten dieser Gruppen kommen aus Deutschland, aus Japan und aus den USA. Es gibt auch viele Italiener, die nach Wien kommen, aber die habe ich irgendwie noch nie als typische Touristengruppe gesehen, also als eine mit Kameras bewaffnete Herde, die brav einem Führer folgt, der einen Regenschirm oder eine umgekehrt über einen Stock gestülpte, leere Wasserflasche in die Luft hält, so daß seine Truppe ihn im Gewühl immer ausmachen kann.

Interessant ist, wie die verschiedenen Gruppen reagieren, wenn sie sehen, daß da ein Priester an ihnen vorbeigeht.

Die Deutschen: Sie versetzen ihrem Nebenmann einen sanften Stoß in die Rippen, sagen so etwas wie "Ey! Guck ma'!" und machen eine "unauffällige" Kopf- oder Daumenbewegung in meine Richtung. Nach dieser ultra-subtilen Eröffnung erwidere ich dann natürlich den Blick, was zu verlegenem Grinsen oder gesenkten Köpfen führt. Ein "Bitte nicht füttern" kann ich mir in der Regel immer verkneifen.

Die Japaner: Kurzer, entzückter Quieker. Kamera schußbereit. Fünf bis zehn Leute um mich herum positioniert. Abgedrückt. Kurzer Verbeuger. Fernöstliches Lächeln. Schönen Tag noch....

Die US-Amerikaner: "Hi, Father!", "Morning, Father!", "How y'doin', Father?", "Could you please bless this rosary, Father?"

Witzig...
elisabethvonthüringen
Ja, Freaky und eine seiner ersten Handlungen war der Versehgang zu eine sterbenden "Gitsche" (=Mädchen) 19 Jahre, die mit der Materialseilbahn in die Nähe ihres Elternhauses fahren wollte. Die Kiste fuhr schon an, sie klammerte sich am Aufbau noch fest, genau an der höchsten Stelle verließen das Mädchen seine Kräfte. Sie lebte zwar noch kurz, als man sie in den nächsten Bauernhof trug, verstarb …More
Ja, Freaky und eine seiner ersten Handlungen war der Versehgang zu eine sterbenden "Gitsche" (=Mädchen) 19 Jahre, die mit der Materialseilbahn in die Nähe ihres Elternhauses fahren wollte. Die Kiste fuhr schon an, sie klammerte sich am Aufbau noch fest, genau an der höchsten Stelle verließen das Mädchen seine Kräfte. Sie lebte zwar noch kurz, als man sie in den nächsten Bauernhof trug, verstarb aber während der Letzten Ölung, wie es damals hieß.
Es war für den Primizianten ein Erlebnis, das ihn prägte!!
elisabethvonthüringen
Ach Gott, ja...diese Klatscherei wird echt immer unerträglicher...ich weiß nicht woran das liegt; haben die Leute so ein Mitteilungsbedürfnis? Oder will man wenigstens den "Darstellern" seine Zuneigung kundtun, wenn es für den "INHALT" (unsern HERRN) schon nicht mehr reicht.. 🙄
Die Freischützmesse
von Carl-Maria von Weber begleitete heute unser Hochamt in unserer Kirche St. Michael.
Ein wunderbares …More
Ach Gott, ja...diese Klatscherei wird echt immer unerträglicher...ich weiß nicht woran das liegt; haben die Leute so ein Mitteilungsbedürfnis? Oder will man wenigstens den "Darstellern" seine Zuneigung kundtun, wenn es für den "INHALT" (unsern HERRN) schon nicht mehr reicht.. 🙄

Die Freischützmesse

von Carl-Maria von Weber begleitete heute unser Hochamt in unserer Kirche St. Michael.
Ein wunderbares Chor- und Orchesterwerk das auch an diesem Sonntag für eine volle Kirche sorgte.
Natürlich waren auch viele Gäste da und wie man feststellen konnte, auch viele von der anderen Konfession, die zwar gerne die Musik hören, aber sich sonst an die Gepflogenheiten des Ablaufes der Messfeier nicht so ganz anpassen mögen. "Protestanten knien nicht" ist so eines dieser Dinge, die unbedingt durchgesetzt werden müssen. Schließlich sind sie ja die "besseren Menschen" und das wird uns Katholiken dann auch gerne bei solchen Anlässen gezeigt ....

Dumm ist nur, wenn man genau solche Leute vor sich sitzen hat. Ich frage mich, wieso bleiben die dann nicht hinten, wenn sie ohnehin nur die Musik hören wollen.
Da ja in einigen Bundesländern auch schon Ferien sind, ist die Stadt voller Touristen. Sie besuchen natürlich auch gerne die heilige Messe in einer unserer schönen Innenstadtkirchen. Aber heute müssen viele von weither gekommen sein. Denn es ist äußerst ungewöhnlich, dass Leute laut klatschen, wenn der Chordirektor uns vor Messebeginn noch kurz was über die Musik, ihre Entstehung und ihren Komponisten erzählt. Na gut, dachte ich, die heilige Messe hat ja noch nicht angefangen und da sollen sie mal klatschen. Aber es ging weiter: Lang anhaltender Applaus auch nach der Predigt.
Ohne Frage, Pater Kern hatte eine Superpredigt gehalten, die bestimmt allen gefallen hat. Aber wir sind des öfteren mal gerügt worden, wenn nach den mitreißenden Predigten von Pater Keller geklatscht wurde. Und deshalb macht es von den regelmäßigen Besuchern keinen mehr, zumal die Predigt ja mit einem "Amen" beendet wird.
Auch als der Priester nach dem Schlusssegen den Ministranten und allen Mitwirkenden dankte, wollten sie schon wieder zum Klatschen ansetzen.... Das konnte dann gerade noch verhindert werden.
Wo sind denn bitte schön, solche Dinge üblich? Machen die das zuhause auch?

Trotz allem war es eine wunderschöne heilige Messe, die zudem mit einem echten "Zuckerl" abgeschlossen wurde: Da Carl-Maria von Weber ja ein Cousin von Constanze Mozart ist, wagte unser Organist zum Auszug die Umsetzung eines Mozartstückes, das man nur in der Orchesterfassung kennt: die Ouvertüre der Zauberflöte. Da werden die Puristen jetzt sicher die Nase rümpfen, aber es war einfach richtig gut. Und es ist niemand gegangen, bevor er mit seinem Orgelspiel fertig war. Ein wirklich schöner Ausklang in den Sonntag!
elisabethvonthüringen
"Wenn Gottesdienst Freude macht"
Ich habe mir im Urlaub aus dem Doubletten-Bestand des Bamberger Domkapitels für 50 Cent ein Buch gekauft, welches den verheißungs-/verhängnisvollen Titel trägt: "Wenn Gottesdienst Freude macht".
Erschienen ist das Buch im Jahre 1977. Geschrieben wurde es von Pfarrer Heinz-Manfred Schulz, Jahrgang 1933.
Wenn man den Teaser und die Einleitung liest, so kommen diese …More
"Wenn Gottesdienst Freude macht"

Ich habe mir im Urlaub aus dem Doubletten-Bestand des Bamberger Domkapitels für 50 Cent ein Buch gekauft, welches den verheißungs-/verhängnisvollen Titel trägt: "Wenn Gottesdienst Freude macht".

Erschienen ist das Buch im Jahre 1977. Geschrieben wurde es von Pfarrer Heinz-Manfred Schulz, Jahrgang 1933.

Wenn man den Teaser und die Einleitung liest, so kommen diese Texte einem heute vor wie eine augenzwinkernde Zusammenstellung der "Best of"-postkonziliaren-Kirchenbewegten-Phrasen.

Hier als Kostprobe der Teaser:

"Wenn Gottesdienst Freude macht", kann er eine Quelle für eine wirklich österliche Gemeinde werden, in der man Christus als Lebendigen erfahren kann. "Wenn Gottesdienst Freude macht", kann er seine Funktion als Schaufenster Gottes, als Festfeier der Liebe, als sichtbar gemachte "Frohe Botschaft" erfüllen. Dazu gehört eine Pfarrei, die sich als "Gemeinde auf dem Weg" versteht, brüderlich und solidarisch, offen und einladend. Dazu gehört auch ein Gottesdienst, der sich begreift als Versammlung der Gemeinde, in der diese ihr Leben reflektiert und den Grund ihrer Freude und Hoffnung feiert. Ein solcher Gottesdienst ist von Leben und Phantasie gekennzeichnet. In ihm haben Musik und Tanz, Kunst und Literatur, Bild und Film ihren Platz, und er ist getragen vom Mittun möglichst vieler in der Gemeinde. In seinem Buch zeigt Heinz-Manfred Schulz auf, wie sich ein solcher Gottesdienst im Laufe des Kirchenjahres gestalten lässt. Er bietet viele Beispiele und eine Fülle von Anregungen. Sie wollen den Gemeinden Mut machen, ihre Gottesdienste mit mehr Leben und Phantasie zu erfüllen.

Ooooooo-kay!

Im Jahre 2012 kann ich bei der Lektüre dieser Ideen aus dem Jahre 1977 eigentlich nur müde lächeln oder traurig abwinken. Denn auch zu meinem sonntäglich Brot gehörten in den 70er- und 80er-Jahren die Dinge, die ultramontanus in diesem Posting beschreibt:

...fünf Brote und zwei Fische, fünftausend werden satt, schrumm schrumm, Zachäus war ein kleiner Mann, schrumm schrumm, Heeeerr, deine Liiiebe, ist wie Gras und Ufer, schunkel, piep-piep-piep, wir ham uns alle lieb.

Es ist bekanntermaßen gleichzeitig einfach und schwierig, mit dem Finger auf das Grundübel zu zeigen. Manchen reicht das Einfache "Das Konzil ist an allem Schuld!". Andere machen es sich ein wenig schwieriger und fügen die Frage an: "Aber warum eigentlich?"

Hier gibt der Einleitungstext des Buches in Zusammenhang mit meinen persönlichen Erfahrungen einen interessanten Einblick. Im letzten Absatz der Einleitung heißt es:

... wir erleben ein Erwachen an der Basis der Kirche. Dort hat man begriffen - gerade durch die enttäuschende Entwicklung der letzten Jahre des nachkonziliaren Rückschrittes -, daß man nicht auf ein Wunder der Erneuerung der Kirche warten darf, daß man vielmehr selbst dieses Wunder der Erneuerung herbeiführen muß, indem man überall lebendige Gemeinschaften bildet, in denen man sich gegenseitig aus dem Geist des Evangeliums zu prägen sucht.

Erst einmal muß ich erneut eine meiner persönlichen und privaten Lieblings-Erkenntnisse loswerden: Revolutionäre können nicht warten!

Das Buch hat zwar den Titel "Wenn Gottesdienst Freude macht", behandelt wird aber im Grunde die Heilige Messe, die inmitten all der im Buch gegebenen Anregungen zu einer Sklavin des Gestaltungswillens wird und sich dabei in diversen (damals noch halbweg neuen) Formen windet und krümmt.

Roter Faden des Buches ist ein Gedanke, den man grob mit "Hin zur Geschwisterlichkeit und weg von der Hierarchie" umreißen könnte. Alles soll irgendwie menschlicher, horizontaler, mahlcharakterlicher und grundsätzlich freier werden.

Problematisch ist an der ganzen Geschichte, daß zwar vage die Medizin benannt wird, daß es aber weder eine Dosierungsempfehlung gibt, noch daß vor der menschlichen Eitelkeit gewarnt wird, so daß - und hier kommt jetzt meine persönliche Erfahrung ins Spiel - in einer Formulierung wie "...getragen vom Mittun möglichst vieler..." wenigstens die beiden letzten Worte in einigen Gemeinden auch ganz wörtlich genommen werden. Das führt zwangsläufig zu Hektik und nicht selten auch zu einem gewissen Selbstdarstellungszwang. So endete das, was menschlicher werden sollte, in Menschelei. Das, was horizontaler werden sollte, wurde einfach nur flacher. Aus dem Mahlcharakter wurde ein Sakral-Buffet. Und Freiheit mündete in Entfesselung.

Und so laufen heute Liturgie-Planungs-Sitzungen oft genug nach dem Motto ab "Aber wenn XYZ auch noch die Fürbitten liest, dann hat ABC ja gar nichts zu tun und die Jugend müssen wir auch noch unterbringen, aber erst, wenn die Frauengruppe einen Platz gefunden hat, an dem sie über das Nicaragua-Projekt sprechen kann. Und, Herr Pfarrer, sie dürfen bei der Kommunion ruhig sitzenbleiben, es werden genug außerordentliche Kommunionspender anwesend sein." Da kann man als Priester den Hammer auf noch so freundliche und unverletzende Art kreisen lassen, irgendwer wird immer mit 'ner Fleppe rumrennen, weil für die Dauer einer Messe das Spotlight nicht für eine Sekunde auf ihm/ihr ruht. Alles schon dagewesen, alles schon von Mitbrüdern gehört, alles schon selbt erlebt.

Ich war eigentlich schon immer der Meinung, aber die Lektüre des kleinen Büchleins hat sie nun noch gefestigt: Die gewünschte Verbuntung der Messe mit maximaler Gemeindebeteiligung und Medienüberfrachtung ist gaga. Seit viele Gemeindemitglieder viele Aufgaben übernehmen dürfen bzw sollen, existieren zwei Fragen, die meiner Meinung nach im Vorfeld und während einer Messe nur geringe Bedeutung haben, aber für manch einen Zeitgenossen (mit)entscheiden sind, wenn sich die Frage nach der "Freude" stellt: "Und was mache ich?" bzw "Wieso soll das denn der Priester machen? Es gibt doch [** Helferlein-Geschmacksrichtung des Tages eintragen **]!". So wurde die Quelle und der Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens (und somit auch der eigentliche Grund unserer Freude), nämlich die Eucharistie, erstens in den Hintergrund gedrängt und zweitens in lärmenden Mitmach-Dschungeln grenzgeschändet. So kann ich dann aus meiner mittelalterlichen Haut auch nicht wirklich heraus und gehöre lieber zu einer Kirche, die das Buch drohend mit einem "Asyl der Alten im Geist" beschreibt, als zu einem Zappel-Zirkus, wo das "gesegnete Brot" brav von allen Gemeindemitgliedern selbst in den "gesegneten Wein" eingetaucht wird und danach der Boden vor dem Altarraum ausschaut, als stünde man in einem Mannschaftsduschraum.

Die Heilige Messe soll nicht Freude machen sondern Freude spenden. Das kann sie aber nur, wenn die Priester nicht müde werden, den Menschen zu erklären, was der eigentliche Grund der Freude ist. Guten Tag, lieber Herr Jesus Christus in Leib, Blut, Seele und Gottheit! Auf Wiedersehen, hektisches, den Altar belagerndes Aktionismus-Rudel!