Papst beim Angelus: „Geweihtes Leben ist ein Geschenk Gottes“
Als „Geschenk Gottes“
hat Papst Franziskus das geweihte Leben beim Angelus an diesem Sonntag gewürdigt.
Seit 1997 wird der Tag des Gottgeweihten Lebens immer zum Fest der Darstellung des
Herrn begangen. So will die Kirche Gott für die Ordensberufungen danken und zugleich
die Kenntnis und Wertschätzung des geweihten Lebens innerhalb der Kirche fördern.
Auf dem trotz Regens gut gefüllten Petersplatz erinnerte Franziskus an das Tagesevangelium,
das beschreibt wie Maria und Jesus ihren Sohn zum Tempel brachten, um ihn Gott zu
weihen.
„Dieses Angebot der Selbstaufopferung an Gott betrifft jeden Christen.
Denn wir alle sind durch die Taufe Gott geweiht. Wir alle sind aufgerufen, uns dem
Herrn mit Jesus wie Jesus anzubieten, indem wir aus unserem Leben ein großzügiges
Geschenk machen: In der Familie, auf der Arbeit, im Dienst für die Kirche und mit
barmherzigen Taten.“
Nichtsdestotrotz werde das geweihte Leben in besondere
Weise von Ordensleuten, Mönchen und geweihten Laien gelebt, die mit ihren Gelübden
auf völlige und einzigartige Weise zu Gott gehörten, so Franziskus weiter.
„Diese
Zugehörigkeit zum Herrn ermöglicht es denen, die sie auf authentische Weise leben,
ein besonderes Zeugnis des Evangeliums und des Reich Gottes abzulegen. Völlig Gott
geweiht, sind sie völlig den Brüdern anvertraut, um das Licht Christi dorthin zu tragen,
wo das Dunkel am stärksten ist, um dort die Hoffnung in die vertrauenslosgewordenen
Herzen zu bringen.“ Geweihte Personen seien ein Zeichen Gottes in den verschiedenen
Bereichen des Lebens, ja sie seien „die Hefe für das Wachstum einer gerechteren und
brüderlicheren Welt“, die mit den Armen und Kleinen teile, so der Papst.
„Jeder
geweihte Mensch ist ein Geschenk Gottes für das Volk Gottes auf dem Weg. Wir brauchen
sehr viele solcher Menschen, die die Verbreitung des Evangeliums stärken und erneuern
– in der christlichen Erziehung, in der Nächstenliebe gegenüber den Bedürftigsten
und im kontemplativen Gebet; im Einsatz für die menschliche und spirituelle Ausbildung
der Jugend, der Familie und im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden in der Menschheitsfamilie.“
Franziskus
würdigte in diesem Zusammenhang besonders den Einsatz vieler Ordensschwestern, beispielsweise
in Schulen und Krankenhäusern. Sie seien „großartig“, so Franziskus wörtlich. Es sei
wichtig, die Erfahrungen des geweihten Lebens dankbar wertzuschätzen und die verschiedenen
Spiritualitäten und Charismen zu vertiefen. Franziskus rief zudem zum Gebet dazu auf,
dass viele junge Menschen, die zum geweihten Leben berufen seien, diesem Ruf mit einem
„Ja“ folgten. In diesem Zusammenhang erinnerte der Papst auch daran, dass der Vatikan
für 2015 ein Aktionsjahr zur Stärkung katholischer Orden plant.