01:39
Antiabtreibungslied. Als man noch von Babys sprach und nicht von Föten und Embryonen.Mehr
Antiabtreibungslied.

Als man noch von Babys sprach und nicht von Föten und Embryonen.
Iacobus
@studiosus:
Wir sind uns einig, was Sie sagen lehne ich ja nicht ab und auch Sie geben mir recht bzgl. Suggestion und Sprache - genau um diese Thematik geht es mir ja.
Zum "wir wollen" des Liedes sei noch hinzugefügt, daß hier zu bedenken ist, daß diese Aussage als Reaktion auf die "ich will es nicht"-Ideologie der Abtreibungspropagandisten erfolgt. (Dieses Lied ist ja ein Anti-Abtreibungslied.…Mehr
@studiosus:
Wir sind uns einig, was Sie sagen lehne ich ja nicht ab und auch Sie geben mir recht bzgl. Suggestion und Sprache - genau um diese Thematik geht es mir ja.

Zum "wir wollen" des Liedes sei noch hinzugefügt, daß hier zu bedenken ist, daß diese Aussage als Reaktion auf die "ich will es nicht"-Ideologie der Abtreibungspropagandisten erfolgt. (Dieses Lied ist ja ein Anti-Abtreibungslied.) Und dies ist im Rahmen der Deutung ein entscheidender Faktor.

Aktion ist immer im Vorteil gegenüber der Reaktion, denn sie gibt ihr die Themen vor und bestimmt das Spielfeld.

Da im Gegenständlichen Fall das "Wir wollen" ein Akt der Reaktion ist, unterstreicht dies meine Deutung wie ich sie am 24.08 um 10:22 näher ausgeführt habe:
Der Text greift die "ich will es nicht" Haltung und Rhetorik auf und reagiert auf sie indem er sie umkehrt, vollzieht also implizit (auch wenn nicht grammatikalisch) eine Negation, anstatt eine positive Aussage zu treffen ("wir nehmen es auf"). Das "wir wollen" negiert hier das "wir wollen nicht" anstatt eine positive Aussage zu sein.
Dieser Akt trägt stark zur Kontamination bei, von der ich sprach, weil die Negation einer positiven Aussage letztere mithineinnimmt.

Dieses Faktum zeigt, daß die natürliche Aequivozität des Verbs "wollen", die Sie erleuterten, hier nicht zum tragen kommt ; es liegt also tatsächlich ein Fall von subtilem "ungewolltem Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsrhetorik" vor. Siehe auch meine Ausführung @a.t.m.
studiosus
@Iacobus
Prinzipiell haben Sie vollkommen recht was die Suggestion durch Wortwahl anbelangt... das ist ein wirklich grosses Probelm heute ("Schwangerschaftsunterbrechtìung" etwa, "embryonales Gewebe" (erst neulich wieder wo gelesen), die pervertierte Verwendung des Begriffes "Familie", nicht zu vergessen was unter "Antidiskriminierungsgesetz" gemeint ist, ebenso "potentieller Mensch", etc etc... …Mehr
@Iacobus

Prinzipiell haben Sie vollkommen recht was die Suggestion durch Wortwahl anbelangt... das ist ein wirklich grosses Probelm heute ("Schwangerschaftsunterbrechtìung" etwa, "embryonales Gewebe" (erst neulich wieder wo gelesen), die pervertierte Verwendung des Begriffes "Familie", nicht zu vergessen was unter "Antidiskriminierungsgesetz" gemeint ist, ebenso "potentieller Mensch", etc etc...

vollkommen richtig, denn ueber Sprache wird auch Wirklichkeitsverstaendnis geschaffen. D'accordo.

Aber: man darf nicht alles ueber einen Kamm scheren und muss schon auch die hermeneutischen Grundgesetze beachten, ebenso muss man die aequivoken Begriffe als solche beachten und ihnen die rechte Bedeutung zuschreiben in welcher sie gebraucht wurden ;)

Davon abgesehen stoesst - leider!!! - die moeglichkeit die Sprache im Alltag recht zu praezisieren recht rasch auf ihre Grenzen, da es eben nicht angeht einen Sachverhalt mit 3 Saetzen zu umschreiben wenn das rechte deutsche Wort dafuer fehlt... (habe mal anlaesslich einer Befragung zu erklaeren versuch dass ich nicht "an Fatima" glaube aber von der Echtheit der Erscheinungen ueberzeugt bin... was eher Verwirrung gestiftet hat als Klarheit geschaffen ... aber gerade bei Begriffen wie "glauben" hat mandie wahl zwischen grammatikalisch unkorrekten Saetzen und theologischer Korrektheit (die aber ob der grammatikalischen maengel ohnedies nicht verstanden wird meistens) oder grammatikalischer Korrektheit und theologischer Ungenauigkeit...

bei "wollen" ist es aehnlich: es bedeutet eben nicht ausschliesslich dass der Impetus des eigenen Ich ausschlaggebend ist, sondern kann ebenso das (mehr oder minder) freudige Bejahen einer Sache meinen--- wenn ich sage "ich will lernen" kann das bedeuten ich werde lernen (garde in der alten Sprache wurde statt werden oft wollen gesagt), kann bedeuten dass ich es tue weil ich es von mir aus selber will, oder weil ich die Notwendigkeit erkannt habe, ohne dazu Lust zu haben und ohne im eigentlichen Sinne zu "wollen".

Anderer Dialog:
A: "Gehen wir auf einen Kaffee?"
B:"Hmm - weiss nicht...eigentlich wollte ich gerade meine Geldstrafe bezahlen gehen"...

das Wollen ist von einem Wollen unterschieden, welches auf eine spontane und unbeeinflusste Auesserung der eigenen Motivation zurueckgeht.

oder anderes "Problem":

"Willst Du Deine Frau lieben achten und ehren bis dass der Tod euch scheidet"?
a.t.m
Iacobus: Ich muss ihnen voll zustimmen, mein Kommantar bezog sich besonders auf das Lied. Gott zum Gruße. 🙏 🤗
Paul M.
Wie sieht es heute aus?
Würde man im Jahre 2010 eine Sängerin oder einen Sänger ernstnehmen, mit so einem Lied?
Oder würden "Frauenrechtlerinnen" sich auf die Bühne werfen, um den Song zu bekämpfen?
Der A. SCHWARZER ist alles zuzutrauen!Mehr
Wie sieht es heute aus?

Würde man im Jahre 2010 eine Sängerin oder einen Sänger ernstnehmen, mit so einem Lied?

Oder würden "Frauenrechtlerinnen" sich auf die Bühne werfen, um den Song zu bekämpfen?
Der A. SCHWARZER ist alles zuzutrauen!
Iacobus
@studiosus:
Mein Kommentar bezog sich auf die Subtilität mit der sich moderne Denkensweise auch in an sich Gutem einschleicht und soll auf diese aufmerksam machen.
Die Grundhaltung der Eltern dieses Liedes ist wie Sie sehr richtig anmerken das "Fiat" zum Schöpfungsakt Gottes. Sprachlich wird daraus aber ein "ich will" bzw. "wir wollen". - Und dies ist nicht nebensächlich, da hier subtil und unbewußt …Mehr
@studiosus:
Mein Kommentar bezog sich auf die Subtilität mit der sich moderne Denkensweise auch in an sich Gutem einschleicht und soll auf diese aufmerksam machen.
Die Grundhaltung der Eltern dieses Liedes ist wie Sie sehr richtig anmerken das "Fiat" zum Schöpfungsakt Gottes. Sprachlich wird daraus aber ein "ich will" bzw. "wir wollen". - Und dies ist nicht nebensächlich, da hier subtil und unbewußt eine falsche Botschaft mit-transportiert wird.

Es ist ein kaum beachtetes und daher interessantes Faktum, daß sogar in unseren Kreisen Brocken der Neusprech-Rhetorik der Moderne in die Sprache einsickern.

Nicht ein "wir bekommen halt ein Kind" sondern ein "wir nehmen es auf" wäre angebrachter - denn bei einem bereits gezeugten Kind im Mutterleib kann kaum von einem "Wollen" die Rede sein. Hier von "Wollen" zu sprechen suggeriert nämlich, es bestünde sogar nach der Zeugung noch eine Wahlmöglichkeit hinsichtlich ob ein Kind entstehen soll oder nicht und das ist ungewolltes Wasser auf die Mühlen der bekannten Abtreiberrhetorik wonach "es" vor der Geburt noch kein Kind ist und wonach der "Wille der Eltern" ein Kind zu haben ausschlaggebend ist über sein Lebensrecht.

@a.t.m.:
Ein bereits gezeugtes Kind hat selbst dann ein Recht darauf zu leben auch wenn seine Eltern es nicht wollen, egal ob es schon geboren ist oder noch im Mutterleib ist. - Das sollte einmal klar sein.
Da es kaum möglich ist alle Eltern die ihre Kinder nicht "wollen" dazu zu bringen diese zu "wollen", muß die Wahrung des Lebensrechtes jedes Kindes, eben auch des Ungeborenen, wiederhergestellt werden. Denn das "Wollen" der Eltern ist unerheblich bei der Frage ob ein geborenes oder ungeborenes Kind leben darf.
Monika Elisabeth
"Kinder gefährden die Karriere ihrer Mütter"
Und deswegen hat man in einem Krankenhaus in Mainz schon einmal vorgesorgt und die Kinder dort mit verseuchten Infusionen vergiftet? Manche Zeitungen sollten vorsichtiger mit der Titelwahl sein - denn dieser Titel passt ja wohl wie die Faust aufs Auge zur aktuellsten Skandal-Schlagzeile.Mehr
"Kinder gefährden die Karriere ihrer Mütter"

Und deswegen hat man in einem Krankenhaus in Mainz schon einmal vorgesorgt und die Kinder dort mit verseuchten Infusionen vergiftet? Manche Zeitungen sollten vorsichtiger mit der Titelwahl sein - denn dieser Titel passt ja wohl wie die Faust aufs Auge zur aktuellsten Skandal-Schlagzeile.
studiosus
@Iacobus
Es stimmt freilich daß oftmals das "ich will" über das "Gott will" gestellt wird.
Aber nicht jeder Satz der ein "ich will" enthält bedeutet, daß mein Wille der eigentliche Grund für die Sache ist: es kann, beispielsweise, auch den Sinn einer Zustimmung zum Willen Gottes sein, indem man sich dessen Willen zueigen macht.
Auch das "fiat" Mariens ist ein "ich will", ebenso ist die Aussage "…Mehr
@Iacobus

Es stimmt freilich daß oftmals das "ich will" über das "Gott will" gestellt wird.
Aber nicht jeder Satz der ein "ich will" enthält bedeutet, daß mein Wille der eigentliche Grund für die Sache ist: es kann, beispielsweise, auch den Sinn einer Zustimmung zum Willen Gottes sein, indem man sich dessen Willen zueigen macht.
Auch das "fiat" Mariens ist ein "ich will", ebenso ist die Aussage "ich will nach den Geboten Gottes leben" ein anderes "ich will" als jenes welches Sie mit recht kritisieren.

In diesem Kontext ist das "ich will" als Bekundung über die Freude über das Kind zu verstehen, als Bejahung der Familie.
Als hermeneutischer Grundsatz sollte gelten, die Worte ihrer Intention nach zu verstehen suchen, und dem gemäß scheint mir eine Kritik an dem "ich will" in diesem Falle nicht angebracht, aben weil es eine Bejahung des Schöpfungsplanes bedeutet in diesem Fall.

Auch Sie werden zugeben daß ein Lied das da geht "wir bekommen halt ein Kind - unabhängig davon ob wir es wollen oder nicht" contraproduktiv gewesen wäre, oder? ;)
Paul M.
Schönes Zeitdokument;
das Thema war in den 70ern wohl hochaktuell,
nachdem die Krawall-Emanze Alice Schwarzer den Frauen
die Abtreibung "schmackhaft" machte - bis heute!Mehr
Schönes Zeitdokument;

das Thema war in den 70ern wohl hochaktuell,
nachdem die Krawall-Emanze Alice Schwarzer den Frauen
die Abtreibung "schmackhaft" machte - bis heute!
Iosephus Venator
Überschrift in der Tageszeitung "Die Welt" am 13. August 2010:
"Kinder gefährden die Karriere ihrer Mütter"
😈
a.t.m
Iacobus: Sie haben sicher Recht, das Gottes unseres Herrn Willen weit über unseren Steht, aber bitte erinneren sie sich kurz, an die letzten Babymorde die bekannt geworden sind, drei, vier usw. Kinder nach der Geburt ermordet, (einbetoniert, eingefroren usw. usw.) Daher "Ja es soll Leben" und JA "Wir wollen es haben" ,das Baby. Und ja es erfordert einen Gesellschaftlichen Wandel das Kinder wieder …Mehr
Iacobus: Sie haben sicher Recht, das Gottes unseres Herrn Willen weit über unseren Steht, aber bitte erinneren sie sich kurz, an die letzten Babymorde die bekannt geworden sind, drei, vier usw. Kinder nach der Geburt ermordet, (einbetoniert, eingefroren usw. usw.) Daher "Ja es soll Leben" und JA "Wir wollen es haben" ,das Baby. Und ja es erfordert einen Gesellschaftlichen Wandel das Kinder wieder gewollt werden. Dazu bedarf es noch viel Arbeit unserer Seits, so das Kinder diese wunderbaren Gottesgeschenke wieder in LIEBE angenommen werden. Denn dazu bedarf es eine verbreitung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in der Gesellschaft.

Das nicht haben wollen, weil ein Kind Geld kostet, der Arbeitsplatz verloren geht usw. usw., sorgt dafür das Kinder falls sie doch nicht im Mutterleib ermordet werden, eher als Übel (oder gar als Strafe) hingenommen, als ein Gottesgeschenk in Liebe angenommen werden.
Iacobus
"Es haben wollen."
"Es nicht haben wollen."
Wie doch der Mensch seinen Willen in den Mittelpunkt stellt und zur Maßschnur erklärt...Mehr
"Es haben wollen."
"Es nicht haben wollen."

Wie doch der Mensch seinen Willen in den Mittelpunkt stellt und zur Maßschnur erklärt...
Klaus
Was unser lieber AMS nicht alles findet ...
sehr schön ...Mehr
Was unser lieber AMS nicht alles findet ...

sehr schön ...