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Gibt es eine Moral ohne Gott? Robert Spaemann antwortet auf eine Frage aus dem Publikum nach dem Vortrag über Menschenwürde in Wien Mitte Mai.Mehr
Gibt es eine Moral ohne Gott?
Robert Spaemann antwortet auf eine Frage aus dem Publikum nach dem Vortrag über Menschenwürde in Wien Mitte Mai.
Klaus Elmar Müller
Wer nicht Gott, sondern die Natur des Menschen zum Maßstab der Moral macht und diese Natur betrachtet, findet den angeborenen Impuls, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Um Gut und Bös geht es gerade heute in der politischen Diskussion (Rassismus-Vorwurf, "Klimaleugner" usw.). Was nun aber wirklich gut ist, ergibt eine weitere Analyse der menschlichen Natur: Aus der Neigung zum Leben (der …Mehr
Wer nicht Gott, sondern die Natur des Menschen zum Maßstab der Moral macht und diese Natur betrachtet, findet den angeborenen Impuls, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Um Gut und Bös geht es gerade heute in der politischen Diskussion (Rassismus-Vorwurf, "Klimaleugner" usw.). Was nun aber wirklich gut ist, ergibt eine weitere Analyse der menschlichen Natur: Aus der Neigung zum Leben (der menschliche Körper meldet Hunger an oder wehrt sich reflexartig gegen Mord) folgt das Verbot des Tötens. Diese Überlegungen kommen ohne Gott aus, auch wenn es wiederum ein gotterleuchteter Heiliger war, der diese Überlegungen so klar entwickelt hat (St. Thomas von Aquin). Aus der natürlichen Neigung, Kinder aufzuziehen (siehe das biologische "Kindchenschema"), wird man Abtreibung und Homosexualität als unmoralisch ansehen können, letztere auch aus der natürlichen Neigung zu menschlicher Gemeinschaft (der Homosexuelle projiziert das nur Eigene in einen anderen). Enttäuschung, wenn man belogen wird, Scham, wenn man als Lügner entlarvt wird, beweisen die Neigung zur Wahrheit und verbieten darum Unwahrhaftigkeit. Laut dem Aquinaten gibt es auch eine natürliche Neigung zu Gott; dafür sprechen heute die öffentlichen oder privaten Ersatzreligionen derer, die nicht an Gott glauben wollen. Noch einmal: Laut dem hl. Thomas von Aquin bedarf die Begründung der Moral nicht der Offenbarung durch Altes und Neues Testament. Tatsächlich aber bedurfte diese Naturrechtslehre in ihrer Klarheit wohl doch eines christlichen Beters, des hl. Thomas von Aquin.
Demut
Abtreibung bis zur Geburt....Moral? Schaut euch die "Fratzen" in den Parlamenten an.
Katholische-Legion
Ohne Gott gibt es keine Moral, denn es fehlt die Richtschnur!!! Humanismus ist eine Ideologie des Teufels und dient der Bekämpfung der Gott gegebenen Moral.
kath. Kirchenfreund
eigentlich ist Moral relativ, deswegen haben wir Gott als Richter, kaum habe ich das geschrieben hat schon einer opponiert. Aber Moral ist relativ, weil die Meisten wissen ja kein schwerwiegendes Problem mit einer Moralverletzung. Und Ethik ist auch relativ, das ist das Problem. Gott ist nicht relativ, weil er ist allumfassend, aber wir können ihn nicht lebend schauen. Also man kann an der …Mehr
eigentlich ist Moral relativ, deswegen haben wir Gott als Richter, kaum habe ich das geschrieben hat schon einer opponiert. Aber Moral ist relativ, weil die Meisten wissen ja kein schwerwiegendes Problem mit einer Moralverletzung. Und Ethik ist auch relativ, das ist das Problem. Gott ist nicht relativ, weil er ist allumfassend, aber wir können ihn nicht lebend schauen. Also man kann an der Glaubensmaterie geistig abgleiten bis zur Nichtigkeit. Und in der Weltpolitik ist Moral keine Kategorie, weil die Unmoral Dimensionen hat, die kein einzelner Mensch verantworten kann, da gelten nur Interessen. Aber durchsetzen tut sich nur das, was die größere Macht hat, alles andere ist nichtig.
kath. Kirchenfreund
Moral ist schon relativ, je nachdem mit was man sie vergleicht und in welchem Zusammenhang, unter welchen Umständen. Und wenn 4 Leute um einen Tisch sitzen und sie streiten dann wegen was, hat jeder eine andere Version, was vorgefallen ist. Aber bitte ich sage nur. Und in der Politik läßt sich das nicht einmal objektiv feststellen, was wirklich geschehen ist. Ich verstehe gar nicht, was man mit …Mehr
Moral ist schon relativ, je nachdem mit was man sie vergleicht und in welchem Zusammenhang, unter welchen Umständen. Und wenn 4 Leute um einen Tisch sitzen und sie streiten dann wegen was, hat jeder eine andere Version, was vorgefallen ist. Aber bitte ich sage nur. Und in der Politik läßt sich das nicht einmal objektiv feststellen, was wirklich geschehen ist. Ich verstehe gar nicht, was man mit einer absoluten Moral überhaupt meint. Schon die Wertehierachie ist bei jedem Menschen verschieden. Und nirgenwo ist ein Kodex, was man wie bewertet. In den Strafgesetzen hat man sowas, aber alles ist relativ.
kath. Kirchenfreund
Ethik ohne Gott ist, daß sich der Mensch damit Grenzen setzt, alle Ethik muss einzeln vom Menschen erfunden werden und ist erst dabei erfunden zu werden. Bei Gott muss man sich umständlich die ganze Geschichte von Jesus und dem AT einverleiben, aber wenn man statt dessen die Ethik wählt, da glauben manche, sie brauchen überhaupt nix mehr lernen. Und sie glauben, an die Ethik brauchen sie sich gar …Mehr
Ethik ohne Gott ist, daß sich der Mensch damit Grenzen setzt, alle Ethik muss einzeln vom Menschen erfunden werden und ist erst dabei erfunden zu werden. Bei Gott muss man sich umständlich die ganze Geschichte von Jesus und dem AT einverleiben, aber wenn man statt dessen die Ethik wählt, da glauben manche, sie brauchen überhaupt nix mehr lernen. Und sie glauben, an die Ethik brauchen sie sich gar nicht halten. Dann ist es zwar keine Ethik mehr, aber man erspart sich Gott. Moral, hat man mir in der Kirche gesagt, kommt aus dem Glauben und nicht umgekehrt. Der Katholik weiss schon was Moral ist, aber nicht daß man sich mit einer selbsterfundenen Moral alles ersparen kann. Ich habe gesagt, Moral ist etwas für die Fortgeschrittenen im Glauben. Moral bzw Gewissen soll nicht nur das geistige Produkt eines besoffenen Landstreichers sein, bitte nix gegen die Moral von Landstreichern. Aber es war doch so, daß Philosophen mehr Aussagen zustande brachten als irgend ein atheistischer Kirchenfeind. Aber die Moral der Philosophen kennt überhaupt niemand. Aber natürlich fühlen sich alle über den Glauben erhaben
Plaisch
Ja, es gibt eine "Moral" ohne Gott, man nennt sie heute grossgekotzt ETHIK. Überall gibt es "Ethikkommissionen", z.B. in der FIFA (Weltfussballverband), welche Regeln aufstellen um ihr Ziel zu erreichen.
Mos (welcher der Moral zugrundeliegt) heisst ja Sitte, Zweck, Ziel, und moralisch ist was zielgerichtet ist. Nun die Ethik ist eine philosophische Überlegung zu den Gewohnheiten der Menschen, aber …Mehr
Ja, es gibt eine "Moral" ohne Gott, man nennt sie heute grossgekotzt ETHIK. Überall gibt es "Ethikkommissionen", z.B. in der FIFA (Weltfussballverband), welche Regeln aufstellen um ihr Ziel zu erreichen.
Mos (welcher der Moral zugrundeliegt) heisst ja Sitte, Zweck, Ziel, und moralisch ist was zielgerichtet ist. Nun die Ethik ist eine philosophische Überlegung zu den Gewohnheiten der Menschen, aber sie will doch etwas erreichen. Aber Moral ist gleich Katholizismus, und darum will man davon nichts hören.
Santiago_
👏 👏 👏
Bartholomäus
Moral des Glücks reicht - hat das nicht jüngst auch ein Wiener Kardinal gesagt? Was unterscheidet ihn von Hoerster? Oder ist er dabei, ihn zu "unterwandern"? Christen als die letzten Subversive?
Klaus Elmar Müller
"Der Genuss der beseligenden Anschauung Gottes" ist laut der mittelalterlichen päpstlichen Konstitution "Benedictus Deus" das höchste Ziel des Menschen. Spaemann findet das mit dem Genuss nicht ganz richtig, ist wohl da ein Stück weit Freudianer (Lust- gegen Realitätsprinzip). Für den hl. Augustinus hingegen führt eine unbestochene, sich nicht mit Tand zufrieden gebende Glückssuche unweigerlich …Mehr
"Der Genuss der beseligenden Anschauung Gottes" ist laut der mittelalterlichen päpstlichen Konstitution "Benedictus Deus" das höchste Ziel des Menschen. Spaemann findet das mit dem Genuss nicht ganz richtig, ist wohl da ein Stück weit Freudianer (Lust- gegen Realitätsprinzip). Für den hl. Augustinus hingegen führt eine unbestochene, sich nicht mit Tand zufrieden gebende Glückssuche unweigerlich zu Gott. Und der hl. Thomas von Aquin spricht dem Menschen eine Unersättlichkeit, einen appetitus infinitus, zu. Fazit: Glückssuche ist nichts Erbsündiges, sondern unser Leitstern!
Latina
jede sogenannte moral ohne gott wird zur anarchie und ist gegen den menschen gerichtet-danke herr professor für die klaren worte.